D&O-Versicherung für Prokuristen
Ein Prokurist erfüllt in einem Unternehmen wichtige Aufgaben. Da er ein hohes Maß an Verantwortung innehat, sind auch die Risiken seiner Tätigkeit entsprechend hoch. Selbst bei leichter Fahrlässigkeit haftet er unbeschränkt mit seinem Privatvermögen.
Genau an dieser Stelle springt die Directors and Officers-Versicherung ein. Sie ist es, die für Führungskräfte, Geschäftsführer und Prokuristen sorgt, wenn diese wegen Schadenersatzforderungen zur Kasse gebeten werden.
Dieser Artikel zeigt, welche Leistungen eine D&O-Versicherung bietet und warum dieser Versicherungsschutz so wichtig ist. Des Weiteren gehen wir auf die Kosten und weitere wissenswerte Fakten rund um die D&O-Versicherung ein.
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Das Wichtigste in Kürze
- Prokuristen nehmen eine wichtige Rolle im Unternehmen ein und tragen demnach auch ein großes Risiko.
- Eine Unternehmens-D&O-Versicherung dient nicht nur dem Prokurist, sondern auch dem Geschäftsführer, dem Vorstand und dem Aufsichtsrat zum Schutz.
- Die D&O-Versicherung übernimmt verschiedene Aufgaben, da sie sowohl Schadenersatzforderungen zahlt als auch einen passiven Rechtsschutz bietet.
- Die Kosten für eine D&O-Versicherung werden vom Unternehmen übernommen und variieren je nach Leistungen der Versicherung und Risiken der Betroffenen.
Warum ist eine D&O-Versicherung für Prokuristen so wichtig?
Grundsätzlich gilt: Wer Entscheidungen trifft, trägt ein höheres Risiko. Bei Fehlentscheidungen tragen Prokuristen somit eine hohe Verantwortung. Sie haften mit ihrem Privatvermögen, was ihre Existenz bedrohen kann.
Genau da kommt die D&O-Versicherung ins Spiel. Sie springt für die Kosten ein, die im Schadensfall gezahlt werden müssen. Denn auch Prokuristen können schwere Fehler unterlaufen, die schwere Folgen nach sich ziehen.
Die Haftung von Prokuristen ist klar geregelt. Die § 43 GmbHG und § 93 AktG enthalten Regelungen für Geschäftsführer einer GmbH, für den Vorstand eines Vereins und weitere wichtige Führungspositionen. Wer in einem Unternehmen die Verantwortung trägt und einen Fehler macht, haftet im Zweifelsfall unbegrenzt.
Zu beachten ist auch die gesamtschuldnerische Haftung, die in diesem Zuge oft erwähnt wird. Durch Pflichtverletzungen von Kollegen kann der gesamte Vorstand zur Kasse gebeten werden. Immerhin gibt es gewisse Kontrollpflichten. Das sollten Prokuristen immer im Blick behalten: Nicht immer ist es das eigene Verschulden, das zu Schwierigkeiten führt.
Welche 4 Gründe sprechen für einen Versicherungsschutz für Prokuristen?
Die D&O-Versicherung ist aus vielerlei Hinsicht wichtig. Wir haben 4 Gründe herausgesucht, weshalb sie für Prokuristen unverzichtbar ist.
- Sie haften mit ihrem Privatvermögen in unbegrenzter Höhe. Während Gesellschafter nur mit ihren Einlagen haften, werden Prokuristen mit ihrem gesamten Privatkapital zur Kasse gebeten.
- Sie haften gesamtschuldnerisch. Sie haften also nicht nur für ihr eigenes Verschulden, sondern auch für eine Pflichtverletzung anderer Organe.
- Es gibt sowohl Innenhaftung als auch Außenhaftung. Prokuristen können sowohl von Dritten wie Kunden, Lieferanten oder Wettbewerber als auch vom eigenen Unternehmen in Anspruch genommen werden.
- Prokuristen unterliegen der Beweislastumkehr. Kommt es zu Streitigkeiten, muss ein Prokurist beweisen, dass er keine Pflichtverletzung begangen hat. Außerdem muss er beweisen, dass seine Entscheidungen auf der gebotenen Sorgfalt basieren.
- Prokuristen haften bei einfacher Fahrlässigkeit. Oft genügt eine kleine Unachtsamkeit aus, dass Prokuristen zur Verantwortung gezogen werden. Sieht man somit in der Hektik einmal nicht genau hin oder hat man eine Prüfung nicht genau dokumentiert, kann das bereits ein Problem darstellen.
Was gibt es für typische D&O-Schadenfälle?
Haftungsszenarien, die die Existenz des Prokuristen bedrohen können, können in folgenden Situationen auftreten:
- Gründungsphase (Unterbilanzhaftung)
- tägliche operative Arbeit (ungünstige Vertragsschlüsse, Auswahl- und Organisationsverschulden)
- nach dem Ausscheiden (Nachhaftung für vergangene Fehlentscheidungen)
Besonders großes Augenmerk sollten Prokuristen auf aktuelle und bereits ausgeschiedene Entscheider in Krisen legen. Dazu zählen Insolvenzverschleppung, Gläubigerbenachteiligung oder Insolvenz. Hier kommt zusätzlich ein Insolvenzverwalter ins Spiel.
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Was bietet eine D&O-Versicherung für Prokuristen?
Die Abkürzung D&O steht für „Directors and Officers“, was sich ins Deutsche mit „Vorstände und Aufsichtsräte“ übersetzen lässt. Für ebendiese Organe ist die Versicherung gedacht. Doch nicht nur der Vorstand und der Aufsichtsrat können sich damit absichern. Auch folgende Organe können Gebrauch von ihr machen:
- Geschäftsführer
- Prokuristen
- Manager
- andere Führungskräfte
Es handelt sich um eine spezielle Art der Vermögensschadenhaftpflichtversicherung. Man kann sie auch als Berufshaftpflichtversicherung bezeichnen. Ihre Aufgabe ist es, die Haftungsrisiken gesetzlicher und manchmal auch vertraglicher Natur auf die Versicherer zu übertragen.
Daher zahlt die D&O-Versicherung im Fall berechtigter Ansprüche. Außerdem fällt auch die Übernahme von Verfahrenskosten in diesem Zuge eine wichtige Rolle. Und auch Verteidigungskosten bei unberechtigten Ansprüchen werden übernommen.
Man spricht hierbei von einem passiven Rechtsschutz. Bei Schadenersatzforderungen prüft der Versicherer zunächst, ob diese berechtigt sind oder nicht. Unberechtigte Forderungen werden abgewiesen. So schützt die D&O-Versicherung vor Zahlungen.
Die Directors and Officers-Versicherung im Überblick
Bei der D&O-Versicherung fällt den meisten zunächst die Vermögensschadenhaftpflicht ein. Der D&O-Versicherer ersetzt Vermögensschäden, die während der Vertragsdauer oder aber auch in einer vereinbarten Nachmeldefrist entstehen.
Des Weiteren hat sie eine Rechtsschutzfunktion. Bei Rechtsstreitigkeiten benötigen Organe des Unternehmens einen guten Rechtsschutz. Der Versicherer prüft die Rechts- und Sachlage. So können unberechtigte Ansprüche abgewehrt werden. Die Kosten für einen Rechtsstreit trägt die Firmen-D&O ebenfalls.
Zu den versicherten Personen zählen sämtliche Organmitglieder wie der Geschäftsführer, der Aufsichtsrat und der Beirat. Auch deren Vertreter, faktische Organe, Compliance Officer und leitende Angestellte genießen einen Versicherungsschutz.
Und welche Tätigkeiten sind versichert? Sowohl Berater– als auch Managementtätigkeiten werden von der D&O-Versicherung abgedeckt. Und auch operative Tätigkeiten – also die Erbringung von Dienstleistungen gegenüber Kunden sind versichert.
Brauchen Prokuristen bei einer D&O-Versicherung noch zusätzliche Bausteine?
Viele Versicherer bieten Zusatzbausteine an. Diese erweitern den Schutz, sodass Prokuristen vollumfänglich vor finanziellen Schäden im Schadensfall geschützt sind. Von Gesellschaft zu Gesellschaft können die Möglichkeiten der Erweiterung unterschiedlich sein. Daher haben wir ein paar Beispiele herausgesucht:
- Gehaltsfortzahlung im Schadenfall
- Kostenübernahme bei Gerichtsverfahren
Schadenbeispiele – Für welche Schäden ist eine D&O-Versicherung sinnvoll?
Eine D&O-Versicherung macht für Prokuristen auf jeden Fall Sinn. Um das zu veranschaulichen, haben wir das ein oder andere Beispiel herausgesucht.
Beispiel für Innenhaftung
Ein Prokurist genehmigt die Installation einer neuen IT-Anlage. Doch im laufenden Betrieb zeigt sich, dass die Anlage für den genutzten Zweck nicht ausreichend ist. Es sind teure Nachbesserungen nötig. Der Betrieb steht still.
In dieser Zeit nimmt das Unternehmen einen erheblichen finanziellen Schaden. Derjenige, der die Genehmigung ausgestellt hat, muss dafür haften, da er die Verantwortung trägt.
Beispiel für Außenhaftung
Ein Unternehmen hat einen Kredit aufgenommen. Nun kann es ihn jedoch nicht zurückzahlen. Der Prokurist hat die Bank vor der Kreditvergabe nicht ausreichend über die finanzielle Situation im Unternehmen aufgeklärt. Daraufhin verlangt die Bank neben der Zahlung des Kredits noch Zinsen – und das vom Prokuristen selbst.
Beispiel für gesamtschuldnerische Haftung
Ein Mitarbeiter eröffnet ohne großartige Prüfung der Wirtschaftlichkeit eine neue Filiale. Das Unternehmen muss Einbußen in seinen Finanzen verzeichnen. Da die Organmitglieder des Unternehmens das Handeln des Mitarbeiters kontrollieren müssen, werden sie zur Haftung gezogen.
Reicht eine Unternehmens-D&O-Versicherung aus?
In den meisten Unternehmen gibt es bereits einen umfassenden Versicherungsschutz. Die Gesellschaft sorgt für eine D&O-Versicherung, die für alle wichtigen Organe des Unternehmens gilt. Jedoch liegt die Überlegung nahe, ob man sich als Prokurist nicht auch noch eine zusätzliche Versicherung zulegen soll.
Grundsätzlich gilt: Bei einer persönlichen D&O hat man selbst die Hoheit über alle Versicherungsvorgänge. Man kann den Versicherungsvertrag und die Leistungen des Versicherers selbst bestimmen und hat zu jeder Zeit den vollen Überblick.
Gerade bei internationalen Unternehmen ist es ratsam, über eine persönliche D&O nachzudenken. Hier ist der Versicherungsumfang der Firmen-D&O oftmals etwas eingeschränkter. Wer sich selbst um eine Erweiterung des Versicherungsschutzes kümmert, ist auf der sicheren Seite.
Welche Vorteile bietet die persönliche D&O-Versicherung?
- Leichte und grobe Fahrlässigkeit abgedeckt
- Unterstützung bei Straf- und Bußgeldverfahren
- Persönliche Haftung umfassend mitversichert
- Hoheit über den Versicherungsvertrag
- Rechtsschutzkosten für die Verteidigung
Wie setzt sich die D&O-Versicherung für Prokuristen zusammen?
Grundsätzlich besteht eine eigene D&O immer aus verschiedenen Bausteinen. Zunächst einmal ist da die Basis-Absicherung, die als Grundlage gilt. Hier sind alle nötigen Inhalte versichert.
Danach können sich Prokuristen noch für gewünschte Zusatzbausteine entscheiden. Manager wählen einen Managerstrafrechtsschutz und andere vielleicht einen Anstellungsrechtsschutz. Hier sollte man die individuellen Risiken abwägen und anhand ihnen eine Entscheidung treffen.
Wie viel kostet eine D&O-Versicherung?
Die Kosten für eine D&O-Versicherung variieren. Wie es bei Versicherungen im Allgemeinen so ist, hängen die jährlichen Beiträge von diversen Faktoren ab:
- Branche des Unternehmens
- Jährlicher Umsatz des Unternehmens
- Anzahl der Personen, die durch die Unternehmens-D&O versichert werden sollen
- Internationalität des Unternehmens, da damit besondere Risiken einhergehen können (zum Beispiel durch Common Law-Länder wie die USA)
- Börsennotierung, da ein Risiko einer Sammelklage für Unternehmen, die in den USA börsennotiert sind, besteht
- eventuelle Vorschäden
- Höhe der Selbstbeteiligung
- Höhe der Deckungssumme
Wie hoch sollte die Deckungssumme bei einer D&O-Versicherung für Prokuristen sein? Grundsätzlich raten Experten dazu, die Deckungssumme immer individuell am Eigenkapital oder Gesamtkapital zu orientieren. Die Versicherungssumme sollte etwa 50 % des Eigenkapitals oder mindestens 10 % des Gesamtkapitals ausmachen. [2]
Wer zahlt die D&O-Versicherung?
Die Directors and Officers-Versicherung wird im Prinzip von der Gesellschaft selbst gezahlt. Zu den versicherbaren Gesellschaften zählen:
- Aktiengesellschaften
- Kommanditgesellschaften und Kommanditgesellschaften auf Aktien
- GmbH und GmbH & Co.
- offene Handelsgesellschaften
- Stiftungen
- eingetragene Genossenschaften [3]
Anders kann es aussehen, wenn ein Prokurist eine persönliche D&O abschließen möchte. In dem Fall muss er für seine Versicherung selbst bezahlen. Das kann dann sinnvoll sein, wenn man sich vom Versicherungsschutz des Unternehmens abkoppeln will oder sich nicht ausreichend versichert fühlt.
Welche weiteren Versicherungen benötigen Prokuristen?
Nur eine D&O-Versicherung reicht für Prokuristen meist nicht aus. Im Unternehmensalltag gibt es viele weitere Risiken. Doch welche Versicherungen sind es, die eine umfassende Absicherung gewährleisten?
Neben geschäftlichen Versicherungen sollten Prokuristen auch auf die private Absicherung achten. Eine private Krankenversicherung empfiehlt sich. Außerdem eignet sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung sowie eine gute Altersvorsorge.
Wer sich zum Thema Versicherungsschutz beraten lässt, hat in der Regel einen Ansprechpartner an der Hand, der sich auch um diese Form der Absicherung kümmern kann.
Fazit: Die D&O-Versicherung bietet Prokuristen den nötigen Schutz
Mit viel Verantwortung geht auch ein hohes Risiko einher. Daher ist die D&O-Versicherung besonders für Prokuristen von großer Bedeutung. Sie springt bei Schäden ein, die sich sowohl aus der Innenhaftung als auch aus der Außenhaftung ergeben.
Wie hoch die Versicherungssummen sein müssen, sollten Unternehmen im individuellen Fall entscheiden. Auch die Zubuchung von Zusatzbausteinen kann ratsam sein. Versicherungsnehmer sollten sich daher zunächst einer Beratung unterziehen.
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