Arbeitgeberfinanzierte Betriebliche Krankenversicherung

Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) ist eine beliebte Krankenzusatzversicherung, die viele Arbeitgeber ihren Mitarbeitern zusätzlich zum Bruttolohn finanzieren. Je nach Tarif und Vereinbarung tragen Arbeitnehmer und Arbeitgeber die Kosten allein oder gemeinsam.

Natürlich ist aus der Arbeitnehmersicht eine vollständig betrieblich finanzierte bKV deutlich attraktiver. Je nach Besteuerungsform, kann es trotzdem sein, dass der Mitarbeiter zusätzliche Kosten tragen muss, auch wenn der Arbeitgeber die Beiträge zu hundert Prozent übernimmt.

In diesem Artikel erklären wir, in welchen Konstellationen die arbeitgeberfinanzierte betriebliche Krankenversicherung den größten Nutzen für den Versicherungsnehmer bringt. Darüber hinaus erläutern wir, warum die Übernahme der Versicherungsbeiträge für Arbeitgeber mehr Vorteile als Nachteile hat.

Arbeitgeberfinanzierte Betriebliche Krankenversicherung

Inhalt dieser Seite

Das Wichtigste in Kürze

  • Die betriebliche Krankenversicherung bietet für gesetzlich versicherte Mitarbeiter viele Komfortleistungen auf dem Niveau einer Krankenvollversicherung
  • Wenn der Chef die Kosten für die Versicherung übernimmt, spricht man von einer arbeitgeberfinanzierten betrieblichen Krankenversicherung
  • Bei einer arbeitgeberfinanzierten bKV schließt der Versicherer einen Vertrag für eine Arbeitnehmergruppe oder für die gesamte Belegschaft ab
  • Für Arbeitgeber ist die Kostenübernahme der bKV eine mittel- und langfristige Investition in die Zukunft: Sie stechen auf dem Arbeitsmarkt heraus und binden ihre Mitarbeiter an das Unternehmen

Welche Vorteile hat eine betriebliche Krankenversicherung für Arbeitnehmer?

Mitarbeiter kommen in der bKV in den Genuss zahlreicher Premium-Leistungen, die normalerweise Privatpatienten vorbehalten sind. Dazu zählt die Chefarztbehandlung im Krankenhaus, die Erstattung von alternativen Behandlungsformen sowie die Kostenerstattung bei Sehhilfen und Hörgeräten.

Zu den Leistungen im Einzelnen zählen

  • Ein- oder Zweibettzimmer im Krankenhaus
  • Wahlarztbehandlung bei stationären Aufenthalten
  • Auslandsreisekrankenversicherung
  • Vorsorgeuntersuchungen
  • Naturheilkunde (Heilpraktiker-Leistungen)
  • Krankentagegeld
  • Schutzimpfungen
  • Sehhilfen
  • Hörgeräte
  • Zahnersatz und Prophylaxe

Der genaue Leistungsumfang ist abhängig vom Tarif. Je nach Police begrenzen Versicherungsgesellschaften die Leistungen auf bestimmte Prozentsätze oder auf eine festgelegte Anzahl an Sitzungen pro Jahr.

Details können Angestellte mit ihrem Arbeitgeber klären, da dieser als Vertragspartner der Versicherung auftritt.

Wie ist die betriebliche Krankenversicherung aufgebaut?

Die betriebliche Krankenversicherung ist nach dem Bausteinprinzip aufgebaut. Durch Module wie Zahnersatz oder stationäre Wahlleistungen sollten die Lücken zum gesetzlichen Versicherungsschutz der Krankenkassen geschlossen werden. Den Vertrag schließt der Arbeitgeber mit dem Versicherer.

Aus Arbeitgeber-Sicht ist es sinnvoll, bei Neuverträgen das Feedback der Belegschaft einzuholen. Insbesondere wenn das Ziel die Mitarbeiterbindung ist, sollten Chefs bei der Auswahl des Tarifs die Interessen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ausreichend berücksichtigen.

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Arbeitnehmerfinanziert vs. Arbeitgeberfinanziert – wo liegen die Unterschiede und die Vor- und Nachteile?

Bei arbeitnehmerfinanzierten Verträgen übernimmt der Mitarbeiter einen Teil oder die gesamten Kosten für die bKV. In einer arbeitgeberfinanzierten Versicherung bezahlt der Arbeitgeber die Beiträge zum Teil oder in voller Höhe. Rein wirtschaftlich ist für den Arbeitnehmer eine arbeitgeberfinanzierte Versicherung attraktiver.

Der entscheidende Vorteil für die meisten Arbeitnehmer dürfte in den zahlreichen Komfortleistungen liegen. Noch vorteilhafter aus Arbeitnehmersicht ist es, wenn der Mitarbeiter sich nicht an den Kosten beteiligen muss.

Welches Modell vorteilhafter ist, hängt also von der Perspektive ab: Unternehmen wollen Geld sparen und einen schlanken Mitarbeiterstab führen. Mitarbeiter erwarten neben ihrem Gehalt weitere Zusatzleistungen.

Da der Gesetzgeber und die Gerichte häufig im Interesse der Arbeitnehmer entscheiden und die deutsche Wirtschaft nach wie vor von einem Arbeitnehmermarkt dominiert ist, werden heutzutage an den Arbeitgeber neben der reinen Gehaltsauszahlung weitere Anforderungen gestellt.

Vektorgrafik eines zufriedenen Mitarbeiters

Um die besten Mitarbeiter zu bekommen und zu halten, hat sich die bKV daher aus Arbeitgeber-Sicht als hervorragendes Mittel etabliert. Warum die vollständige Finanzierung der bKV auch ein Investment in die Zukunft sein kann, erklären wir in den Abschnitten weiter unten.

Wie sieht die rechtliche Grundlage einer arbeitgeberfinanzierten bKV aus?

Der Versicherer schließt für eine Personengruppe oder für die gesamte Belegschaft eine Versicherung für fremde Rechnung gemäß §§ 44 ff. VVG [1] mit dem Versicherungsunternehmen ab. Der Arbeitgeber führt die Beiträge direkt an den Versicherer ab. Für den Mitarbeiter entstehen keine weiteren Kosten.

In einer solchen Konstellation ist der Arbeitgeber Vertragspartner der Versicherung und bezahlt die Beiträge, die für den Versicherungsschutz fällig werden. Das bedeutet auch, dass der Schutz für den Angestellten nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses endet (z. B. beim Jobwechsel oder Renteneintritt).

Wie funktioniert die Arbeitgeberfinanzierte betriebliche Krankenversicherung?

Die arbeitgeberfinanzierte betriebliche Krankenversicherung wird in der Regel zwischen dem Arbeitgeber und dem Versicherungsunternehmen geschlossen. In Ausnahmefällen können Arbeitnehmer und Versicherungsgesellschaft den Vertrag untereinander schließen. Die Beiträge werden dem Mitarbeiter vom Chef erstattet.

In den vergangenen Jahrzehnten haben sich bei der steuerlichen Behandlung arbeitgeberfinanzierter bKVs drei unterschiedliche Modelle etabliert: die Finanzierung als geldwerter Vorteil, die Finanzierung in Form der Nettolohnversteuerung und die Finanzierung im Rahmen der Pauschalversteuerung.

Je nach Abrechnungsmodell kann es sein, dass der Arbeitgeber zwar die Beiträge für die Versicherung übernimmt, der Mitarbeiter trotzdem zusätzliche Lohnnebenkosten tragen muss. In welcher Konstellation das zutrifft, klären wir in den folgenden Abschnitten.

Finanzierung als geldwerter Vorteil

Bei der Finanzierung und Versteuerung als geldwerten Vorteil zahlt der Arbeitgeber die Beiträge an den Arbeitnehmer aus. Der Arbeitnehmer versichert sich selbst und führt die Beiträge an die Versicherungsgesellschaft ab.

Was sich auf den ersten Blick transparent und fair anhört, führt in der Praxis häufig zu zusätzlichen Kosten für den Arbeitnehmer. Sofern die Beiträge die Sachbezugsfreigrenze von 50 EUR pro Monat überschreiten, müssen Angestellte die zusätzlich anfallende Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge bezahlen.

Oder mit anderen Worten: In diesem Modell müssen Arbeitnehmer häufig Zuzahlungen leisten, auch dann, wenn der Arbeitgeber die gesamten Beiträge erstattet.

Mehr dazu und zur aktuellen Rechtssprechung in der Krankenzusatzversicherung findet sich in diesem Beitrag [2].

Finanzierung als Nettolohnversteuerung

Die Nettolohnversteuerung wird in der Praxis eher selten angewendet. In der Praxis handelt es sich hierbei um eine vollständig arbeitgeberfinanzierte Versicherung, da der Chef nicht nur die Versicherungsbeiträge an den Angestellten, sondern auch die anfallenden Lohnnebenkosten ausbezahlt.

Finanzierung als Pauschalversteuerung (Gruppenversicherung)

Während bei der Finanzierung als geldwerter Vorteil sowie bei der Nettolohnversteuerung der Mitarbeiter als Versicherungsnehmer im Vordergrund steht, werden in der pauschalen Abrechnung alle Mitarbeiter in einem Rahmenvertrag zusammengefasst.

Die Finanzierung durch den Arbeitgeber ist hier besonders einfach und transparent: Der Arbeitgeber führt die Beiträge direkt an die Versicherungsgesellschaft ab. Diese berechnet die Prämien pauschal für alle Mitarbeiter. Die Beiträge erscheinen damit auch nicht auf der Gehaltsabrechnung des Arbeitnehmers.

Wie sieht die Gesundheitsprüfung in dieser Krankenzusatzversicherung aus?

In der betrieblichen Krankenversicherung ist meistens keine Gesundheitsprüfung vorgesehen. Je nach Vertragskonstellation ist es möglich, dass Arbeitnehmer zumindest stark vereinfachte Gesundheitsfragen zu stationären und ambulanten Aufenthalten der vergangenen Jahre beantworten müssen.

Wenn der Arbeitgeber die bKV in Form der Pauschalversteuerung finanziert, verzichten die meisten Versicherer auf Gesundheitsfragen, da sich das Risiko über eine Gruppe von Arbeitnehmern verteilt.

Das individuelle Risiko aus der privaten Krankenvollversicherung oder der Berufsunfähigkeitsversicherung trifft hier nicht zu.

Sofern der Arbeitnehmer als Vertragspartner der Versicherung auftritt, erwarten viele Versicherer die Beantwortung von vereinfachten Gesundheitsfragen.

Betriebliche Krankenversicherung arbeitgeberfinanziert – warum sollten Arbeitgeber die Kosten für eine bKV übernehmen?

Für Arbeitgeber kann sich die vollständige Kostenerstattung der bKV-Beiträge langfristig lohnen. Sie dient der Mitarbeiterbindung, erhöht die Motivation und sorgt für geringere Ausfallzeiten, da Mitarbeiter bei einer guten Gesundheitsversorgung im Durchschnitt seltener krank werden.

Dieser Beitrag [3] vom PKV Verband zeigt deutlich, dass die Bereitschaft von Unternehmen ihre Mitarbeiter auch im Jahr 2023 zu unterstützen, ungebrochen hoch ist.

Auch die folgende Tabelle zeigt deutlich, dass der Trend in den vergangenen Jahren steil nach oben geht:

JahrVersicherte PersonenVersicherungsnehmer (Arbeitgeber)
20211.575.10018.200
20201.023.00013.100
2019883.40010.500
2018757.5007.700
2017672.5006.059
2016606.8004.894
2015575.0003.848
Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/993423/umfrage/anzahl-der-betrieblich-versicherten-und-versicherungsnehmer/

Welche Vorteile sich daraus ableiten lassen, erklären wir in den folgenden Abschnitten.

Mitarbeiterbindung

Mit der arbeitgeberfinanzierten bKV bindet der Vorgesetzte Fachkräfte an das Unternehmen.

Auch den Mitarbeitern ist klar, dass eine Weiterführung des Versicherungsvertrags nach Ende der Beschäftigung mit Kosten und Aufwand verbunden ist. Dadurch bleiben versicherte Mitarbeiter dem Unternehmen auch dann treu, wenn sich wirtschaftliche Krisen anbahnen.

Vektorgrafik von zwei Mitarbeitern, die sich fröhlich unterhalten.

Geringer Verwaltungsaufwand

Wenn der Arbeitgeber die gesamten Kosten für die bKV übernimmt, erspart er sich gleichzeitig den buchhalterischen Aufwand, den Mitarbeiteranteil mit dem Arbeitgeberanteil verrechnen zu müssen.

Wenn der Arbeitgeber vollständig für die Beiträge aufkommt, kann er außerdem die Pauschalbesteuerung als Steuermodell wählen und erspart sich die individuelle Berechnung für jeden einzelnen Mitarbeiter.

Hohe Motivation und geringe Ausfallzeiten

Arbeitnehmer mit guter Gesundheitsversorgung haben weniger gesundheitliche Probleme und tragen dieses Wohlbefinden mit in den Beruf. Ein guter Krankenversicherungsschutz mit Komfortleistungen führt zur schnellen Genesung und reduziert die Ausfallzeiten.

Sensibilisierung und Care Management

Viele Versicherungen bieten ihren Kunden neben dem eigentlichen Leistungskatalog Vorteile im Bereich Care Management und Sensibilisierung der Mitarbeiter.

In Form von Seminaren und Vorträgen werden Mitarbeitern vermittelt, wie sie rückenschonend arbeiten und wie sie ihren Arbeitstag am besten organisieren.

Mit Schulung und Sensibilisierung sollen Mitarbeiter dazu angehalten werden, präventiv Maßnahmen zu ergreifen, damit es nicht zu chronischen Erkrankungen wie z. B. Rückenleiden kommt.

Fazit

Als Fazit kann festgehalten werden, dass arbeitgeberfinanzierte betriebliche Krankenversicherungen langfristig Fachkräfte bindet und Unternehmen als Arbeitgeber attraktiv macht.

Aus Arbeitgeber-Sicht stellt eine betriebliche Krankenversicherung eine Investition in die Zukunft dar: Unternehmen übernehmen die Beiträge für die Versicherung. Dies erhöht die langfristige Mitarbeiter-Motivation und sorgt für geringere Ausfallzeiten.

Bei arbeitgeberfinanzierten betrieblichen Krankenversicherungen empfiehlt sich die Pauschalbesteuerung, da die Abführung der Beiträge für Unternehmen und Versicherer transparenter ist. Bei der Behandlung als Sachzuwendung müssen Mitarbeiter trotz der Finanzierung durch den Chef Lohnnebenkosten übernehmen.

Quellen

[1] https://www.gesetze-im-internet.de/vvg_2008/__44.html

Verweis auf § 44 VVG.

[2] https://www.haufe.de/steuern/kanzlei-co/beitraege-des-arbeitgebers-zu-einer-zusatzkrankenversicherung_170_363348.html

Rechtslage und Urteile über die Auszahlung der Beiträge zur Krankenzusatzversicherung als Sach- bzw. Barlohn.

[3] https://www.pkv.de/verband/presse/meldungen/betriebliche-krankenversicherung-wie-unternehmen-auch-in-krisenzeiten-in-ihre-beschaeftigten-investieren/

Meldung vom PKV Verband über die Bereitschaft von Unternehmen auch in turbulenten Zeiten in Form der betrieblichen Krankenversicherung in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu investieren.

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