Was ist die betriebliche Krankenversicherung? (inkl. Definition)

Die betriebliche Krankenversicherung ist eine Krankenzusatzversicherung für Arbeitnehmer, die zwischen dem Arbeitgeber und einem Versicherer geschlossen wird. Die bKV wird entweder durch den Arbeitgeber (obligatorische bKV) oder durch den Arbeitnehmer (fakultative bKV) finanziert.

Zahlen und Statistiken zeigen deutlich, dass die betriebliche Krankenversicherung immer beliebter wird: Zwischen 2018 und 2022 hat sich die Anzahl der versicherten Personen um 22,5 Prozent erhöht.

Für Arbeitnehmer bietet diese Krankenzusatzversicherung Premium-Leistungen auf dem Niveau einer privaten Krankenversicherung. Arbeitgeber nutzen die bKV, um sich bei der Suche nach Fachkräften von der Konkurrenz abzusetzen.

betriebliche Krankenversicherung Definition

Inhalt dieser Seite

Das Wichtigste in Kürze

  • Die betriebliche Krankenversicherung ist eine Krankenzusatzversicherung, die Arbeitgeber ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen neben dem Arbeitsgehalt anbieten
  • In der bKV kommen Kassenmitglieder in den Genuss von stationären und ambulanten Leistungen, die in der Regel nur Privatversicherten vorbehalten sind.
  • Auch für Arbeitgeber bietet die bKV einen Mehrwert, da sie eine sinnvolle Alternative zur Lohnerhöhung darstellt und Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen bindet
  • Unternehmen können sich hinsichtlich der Besteuerung zwischen der Versteuerung als geldwerten Vorteil, der Nettolohnversteuerung und der Pauschalversteuerung entscheiden
  • Statistiken zeigen, dass die betriebliche Krankenversicherung in den vergangenen Jahren weiter an Beliebtheit gewinnt und damit auch den wirtschaftlichen Krisen trotzt

Allgemeines zur betrieblichen Krankenversicherung

Die betriebliche Krankenversicherung ist eine Zusatzversicherung, die auf Basis von Gruppenverträgen einen umfangreichen Versicherungsschutz zu günstigen Konditionen bietet.

Zu den Leistungen zählen die aus der privaten Krankenversicherung bekannten stationären und ambulanten Komfortleistungen wie Chefarztbehandlung, Einzelzimmer im Krankenhaus und Dentalleistungen.

Versicherungsgesellschaften bieten die bKV als Budget-Tarif oder nach dem Bausteinprinzip an: Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, die abhängig sind vom gewünschten Leistungsumfang, der Unternehmensgröße und der Anzahl der versicherten Mitarbeiter.

Welche Bedeutung hat die betriebliche Krankenversicherung?

Im Gegensatz zu Beamten und Selbstständigen haben Angestellte mit niedrigem oder durchschnittlichem Gehalt keine Möglichkeit in die private Krankenversicherung zu wechseln. Die betriebliche Krankenversicherung bietet diesen Arbeitnehmern einen Versicherungsschutz mit PKV-Charakter.

Erst ab Überschreiten der Jahresarbeitsentgeltgrenze von derzeit 66.600 EUR pro Jahr können Angestellte entscheiden, ob sie sich privat oder gesetzlich versichern lassen möchten. Bei einem geringeren Einkommen sind sie dazu verpflichtet, eine gesetzliche Krankenversicherung abzuschließen.

Die betriebliche Krankenversicherung schließt für Arbeitnehmer die Lücken zwischen dem gesetzlichen und dem privaten Versicherungsschutz.

Da Arbeitnehmer diese Komfortleistungen nur über ihren Arbeitgeber in Anspruch nehmen können, nutzen Unternehmen die betriebliche Krankenversicherung, um qualifizierte Fachkräfte zu umwerben und sich von der Konkurrenz abzusetzen.

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Was ist der Leistungsumfang der betrieblichen Krankenversicherung für Arbeitnehmer?

Zu den Leistungen der betrieblichen Krankenversicherung zählen Wahlleistungen im Krankenhaus, Zahnbehandlungen, umfangreiche Kostenerstattung bei der Prophylaxe, Vorsorgeuntersuchungen sowie Übernahme von alternativen Behandlungsmethoden wie Akupunktur.

Die einzelnen Bausteine gehen weit über den Leistungskatalog der gesetzlichen Kassen hinaus und setzen sich folgendermaßen zusammen:

  • Zusatzleistungen bei stationären Krankenhausaufenthalten
  • Gesundheitsmanagement (Care Management) im Unternehmen
  • Krankentagegeld
  • Notfallhilfen
  • Sehhilfen
  • Reisekrankenversicherung
  • Heilpraktiker-Leistungen
  • Vorsorge
  • Zahnvorsorge und Zahnbehandlungen
  • Zahnersatz
Vektorgrafik von einem Krankenhausbett

Gemäß dem Bausteinprinzip können Versicherte einzelne Leistungsbausteine abwählen, um bKV-Beiträge einzusparen. Abweichendes gilt bei Budget-Tarifen.

Für maßgeschneiderte Versicherungsverträge lohnt es sich für Arbeitgeber, das Feedback der Mitarbeiter einzuholen: Im Bausteinmodell lassen sich damit unnötige Kosten vermeiden.

Im Gegensatz zu individuellen Zusatzversicherungen vermeiden Versicherte in der betrieblichen Krankenversicherung die Gesundheitsprüfung.

Lediglich außerhalb von Gruppenverträgen müssen Versicherte – je nach Tarif und Leistungsumfang – einige allgemeine Fragen zu ihrem Gesundheitszustand beantworten.

Wie wird die betriebliche Krankenversicherung vom Arbeitgeber steuerlich behandelt?

Arbeitgeber haben die Wahl zwischen der Beitragsbesteuerung als geldwerten Vorteil, Nettolohnversteuerung und der Pauschalversteuerung. Alle Modelle bieten dem Arbeitgeber und Arbeitnehmer unterschiedliche Vor- und Nachteile. In der Praxis ist die Pauschalversteuerung oftmals die beste Lösung.

Besteuerung als geldwerter Vorteil

Wenn die Beiträge als geldwerter Vorteil versteuert werden, erscheinen die Beitragskosten auf der Lohnabrechnung des Mitarbeiters. Je nach Höhe der Beiträge entstehen für den Mitarbeiter zusätzliche Lohnnebenkosten in Form von Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge.

Nettolohnversteuerung

In der Nettolohnversteuerung übernimmt der Arbeitgeber sowohl die Beitragskosten für die betriebliche Krankenversicherung als auch Lohnnebenkosten, die durch die Auszahlung der Beiträge entstehen.

Pauschalversteuerung

In der Pauschalversteuerung werden die Beiträge nicht über die Gehaltsabrechnung ausbezahlt, sondern als Sammelposten von allen Mitarbeitern direkt an die Versicherungsgesellschaft abgeführt und als sonstige Bezüge nach § 40 Abs. 1 EStG [1] gewertet.

In der Praxis ist die Pauschalversteuerung bei Arbeitgebern sehr beliebt, da in der Abrechnung nicht alle Mitarbeitenden individuell berücksichtigt werden müssen. Stattdessen werden die Beiträge über einen Gruppentarif pauschal an den Versicherer abgeführt.

Zwar bedeutet die Pauschalversteuerung einen erhöhten Anfangsaufwand, da für eine Anwendung eine Freigabe vom zuständigen Betriebsstättenfinanzamt eingeholt werden muss. Dafür verursacht sie langfristig weniger Aufwand und sorgt für mehr Übersicht, da alle Kosten auf einem Konto gebündelt werden.

Weitere Zahlen und Statistiken

Im Gegensatz zu anderen Krankenzusatzversicherungen hat die bKV bei Unternehmen und Arbeitnehmern in den vergangenen Jahren enorm an Beliebtheit gewonnen.

Die nachfolgenden Statistiken geben einen guten Einblick in die Entwicklung der Versicherung für Unternehmen und Versicherte.

Betriebliche Krankenversicherung immer beliebter

Daten von Statista.com [2] zeigen deutlich, dass sich die Anzahl der Versicherten zwischen 2015 und 2021 von 3.848 im Jahr 2015 auf 18.200 im Jahr 2021 um ein mehrfaches erhöht hat.

Nicht nur für Mittelstand und Großunternehmen

Im Tarifvergleich der betrieblichen Krankenversicherungen durch Focus Money wird deutlich, dass die meisten namhaften Versicherer auch Kleinstbetriebe aufnehmen. Das folgende Beispiel (Zahnersatz) zeigt, dass auch sehr kleine Unternehmen versichert werden können.

Übersicht ab wie viel Mitarbeiter bkV je nach Versicherer möglich ist

Quelle: https://www.dfsi-institut.de/upload/referenz_9b9af29fb5fb8429f4a762d3b239ec9b.pdf

Aus der Tabelle lässt sich herauslesen, dass einige Versicherer wie R+V oder die Gothaer Versicherung für Betriebe mit nur fünf Mitarbeitern einen Vertrag anbieten. Lediglich die Signal Iduna sticht mit einer Anzahl von mindestens 20 Mitarbeitern heraus.

Fazit

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die bKV eine sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen Gesundheitsvorsorge der Krankenkassen darstellt. Für Mitarbeiter mit geringem oder durchschnittlichem Einkommen schließt die bKV die Lücke zur privaten Krankenversicherung.

Bei einer arbeitgeberfinanzierten betrieblichen Krankenversicherung spricht man von einer obligatorischen Versicherung, bei einer arbeitnehmerfinanzierten Police von einer fakultativen Versicherung.

Bei der Versteuerung haben Unternehmen die Auswahl aus verschiedenen Möglichkeiten. In der Regel ist es das Ziel, Lohnnebenkosten zu vermeiden, daher entscheiden sich die meisten Arbeitgeber entweder für eine Nettolohnversteuerung oder für die pauschale Besteuerung.

Seit Einführung der betrieblichen Krankenversicherung ist die Anzahl der Versicherungsnehmer deutlich gestiegen. Auch die Entwicklungen rund um die Corona- und Energiekrise haben bisher nicht zu einem Einbruch geführt.

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