So wirst du ein unabhängiger Versicherungsmakler

Wie Umfragen von Brancheninstituten erneut zeigen, gewinnt die Selbstständigkeit als Versicherungsmakler zunehmend an Popularität – nicht nur bei Beschäftigten in der Versicherungsbranche, sondern auch bei Quereinsteigern. Und das aus guten Gründen!

Seien es immer höhere Vorgaben, Kürzungen bei den Courtagen oder gar die Aufteilung des erlangten Kundenbestandes: Für immer mehr Versicherungsvermittler steht fest, dass sie Versicherungsmakler werden möchten – sogar wenn dies heißt, die solide Verdienstbasis einer Muttergesellschaft zu verlassen.

Die Tätigkeit als Versicherungsmakler bietet im Vergleich zu traditionellen Branchenberufen mehr Autonomie und höhere Verdienstmöglichkeiten durch bessere Tarife bei der Beratung von Kunden. Hier findest du Antworten, um den Beruf des Versicherungsmaklers kennenzulernen – von »Wie werde ich Versicherungsmakler?« hin zu »Was ist bei diesem Beruf zu tun?«

Versicherungsmakler werden

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Das Wichtigste in Kürze

  • Versicherungsmakler arbeiten im Auftrag ihrer Kunden (Versicherungsnehmer) und wahren deren Interessen.
  • Die Makler sind nicht für ein einzelnes Versicherungsunternehmen tätig, sondern vermitteln die besten Produkte und Versicherungslösungen – zugeschnitten auf ihre Mandanten.
  • Makler unterstützen auch nach dem Vertragsabschluss ihre Kunden – etwa im Schadensfall – und kümmern sich um den »Papierkram«.
  • Die Arbeit als Versicherungsmakler unterliegt der Erlaubnispflicht. Dafür müssen u.a. gewisse fachliche Voraussetzungen erfüllt sein.
  • Die Erteilung der Erlaubnis erfolgt durch die zuständige Industrie- und Handelskammer, bei der die erforderlichen Unterlagen einzureichen sind.

Wie arbeitet ein unabhängiger Versicherungsmakler?

Ein unabhängiger Versicherungsmakler arbeitet immer im Auftrag und Nutzen seiner Versicherungsnehmer und ist nicht durch einen Vertrag an eine einzelne Versicherungsgesellschaft gebunden. Er berät seine Kunden nicht nur über Versicherungsprodukte und vermittelt Versicherungsverträge, sondern betreut die Kunden auch im Schadensfall.

Nach Definition vermittelt ein unabhängiger Versicherungsmakler ganz grundsätzlich Versicherungsverträge zwischen zwei beteiligten Parteien. Bei den Parteien, zwischen denen der Versicherungsmakler als Vermittler fungiert, handelt es sich um einen Versicherungsnehmer und eine Versicherungsgesellschaft.

Nach dem deutschen Handelsrecht werden Versicherungsmakler als Kaufleute eingestuft. Dadurch erlangen sie Rechte, aber auch Pflichten, die durch den Maklervertrag sowie das Versicherungsvertragsgesetz (VVG) festgehalten werden.

Sämtliche Versicherungsvermittler, zu denen auch die Versicherungsmakler zählen, werden in einem zentralen Verzeichnis aufgelistet und registriert. Verwaltet wird dieses sogenannte Versicherungsvermittlerregister von der Deutschen Industrie- und Handelskammer. (1)

Durch das Versicherungsvermittlerregister erhält nicht nur jeder Versicherungsvermittler eine individuelle, ihm zugeordnete Registrierungsnummer, sondern er ist auch öffentlich im Register auffindbar.

Die typischen Aufgaben eines Versicherungsmaklers

Wer Versicherungsmakler werden möchte, der will natürlich auch wissen, welche Tätigkeiten die Arbeit des Versicherungsmaklers üblicherweise umfassen. Zwei zentrale Merkmale definieren dabei die Arbeit als Makler für Versicherungen:

Der Versicherungsmakler als Sachverwalter des Kunden

Als Versicherungsmakler repräsentiert man nicht etwa die Interessen und Anliegen einer einzelnen Versicherungsgesellschaft. Der Makler ist in diesem Falle näher am Beruf des Treuhänders als dem eines Verkäufers, wie oftmals angenommen wird.

Als treuhänderähnlicher Sachverwalter ist der Versicherungsmakler nämlich in erster Linie ein Stellvertreter des Kunden bzw. des Versicherungsnehmers und vertritt dessen Interessen. Damit handelt er im Interesse und Nutzen seiner Kunden, nicht der Versicherungsgesellschaften.

In der Praxis wird der Versicherungsmakler vom Versicherungsnehmer (seinem Kunden) beauftragt, nach einer Versicherung zu suchen, die seine Anforderungen und Bedürfnisse erfüllt. Aufgabe des Versicherungsmaklers ist es nun, den Markt nach Versicherungen zu durchsuchen, welche die vorgegebenen Kriterien erfüllen.

Dabei sucht der Makler diejenigen Produkte aus, die nicht nur das Anforderungsprofil des Kunden erfüllen, sondern natürlich auch das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Das Ergebnis dieser Suche und Auswertung präsentiert der Makler schließlich seinem Kunden und empfiehlt die infrage kommenden Versicherungsprodukte.

Unabhängigkeit von Versicherungsgesellschaften

Als unabhängiger, freiberuflicher Versicherungsmakler hast du über spezielle Maklerpools und Verbände Zugang zu einer Vielzahl von Produkten verschiedener Versicherer. Damit ist der Versicherungsmakler nicht an die Produkte nur eines Versicherers gebunden und kann unabhängig die besten Produkte für seine Kunden suchen und vermitteln.

Ob Kranken-, Lebens- oder Kompositversicherung – als Makler kannst du unvoreingenommen deinen Kunden diejenigen Produkte empfehlen, die tatsächlich ihren Bedürfnissen entsprechen. Diese Unabhängigkeit ist eine Stärke des Versicherungsmaklers.

Sie stellt sicher, dass Versicherungsmakler nicht exklusiv die Produkte einer auftraggebenden Versicherungsgesellschaft vermitteln, sondern neutral bewerten und analysieren können, was die Anforderungen der Kunden am besten erfüllt.

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Was sind die Aufgaben des Versicherungsmaklers?

Die Aufgaben des Versicherungsmaklers sind insbesondere die Vermittlung von Versicherungsverträgen zwischen Versicherungsnehmern und Versicherungsgesellschaften. Dabei hat er Zugriff auf eine breite Palette an Angeboten auf dem Versicherungsmarkt und sucht für seine Kunden diejenigen Versicherungen heraus, die den gesetzten Anforderungen und Bedürfnissen am besten entsprechen.

In der Praxis heißt das, dass der Versicherungsmakler in engem Kontakt mit seinen Kunden steht und diese dabei unterstützt, die optimale Versicherung auszuwählen und abzuschließen.

Tatsache ist, dass die Versicherungsbranche und die Vielzahl an Versicherungslösungen gerade für Laien schwer überschaubar oder kaum verständlich sein kann.

Die Folge davon können Überversicherungen sein, mangelnder Versicherungsschutz oder gar die falsche Versicherung. Dazu kommen unterschiedliche Tarife und eine Vielzahl von Versicherern mit Angeboten, die auf den ersten Blick kaum voneinander zu unterscheiden sind.

Genau hier kommt der Versicherungsmakler mit seinem Wissen über Versicherungen und Finanzen ins Spiel und steht mit dem Kunden Rat und Tat zur Seite. Wie bereits erwähnt, arbeitet ein freier Versicherungsmakler nicht für einen Versicherungskonzern, sondern für seine Kunden und Mandanten.

Dank dieser Freiheit kann er – unabhängig von den Vorgaben eines einzelnen Versicherungsunternehmens – den Kunden ein Angebot mit verschiedenen Optionen und Versicherungsvergleichen anbieten. Damit hat der potenzielle Versicherungsnehmer eine echte Auswahl und kann sich für das Angebot entscheiden, das ihm am besten entspricht.

Zu den weiteren Aufgaben des Versicherungsmaklers neben der Versicherungsvermittlung gehört die Unterstützung seiner Kunden im Schadensfall und eine allgemeine Beratung bei Themen finanzieller Natur.

Unter anderem verschafft er seinen Kunden auch einen Überblick im »Dickicht« der verschiedenen Versicherungen und erledigt den Papierkram, wenn sein Mandant eine Versicherung abschließen möchte.

Aufgaben des Versicherungsmaklers: ein Überblick

Die Vermittlung einer Versicherung besteht u.a. aus folgenden Aufgaben:

  • Objektive Marktübersicht
  • Analyse von Risiko und Bedarf
  • Erstellung eines Deckungskonzeptes
  • Kommunikation mit Kunden und der Versicherungsgesellschaft
  • Unterstützung der Kunden beim Abschluss der besten Versicherung

Mit der Versicherungsvermittlung ist die Arbeit der Versicherungsmakler noch nicht beendet. Die Betreuung der Kunden nach dem Abschluss der Versicherung ist ein essenzieller Bestandteil bei der Dienstleistung der Versicherungsmakler – er bleibt im besten Fall langjähriger Ansprechpartner seiner Mandanten. Die Aufgabe der Kundenbetreuung umfasst u.a.:

  • Das zu versichernde Risiko stets im Auge behalten und je nach wechselnden Anforderungen den Versicherungsschutz für den Kunden anpassen
  • Suche nach alternativen Versicherungsmöglichkeiten, wenn dies für den Kunden erforderlich werden sollte
  • Kontrolle von Versicherungsdokumenten, Dokumentierung relevanter Prozesse bezüglich der Versicherung
  • Kündigung bestehender Verträge, Umdeckung
  • Ansprechpartner für seine Kunden bei Fragen sowie Unterstützung im Schadensfall

Was sind die Pflichten des Versicherungsmaklers?

Die Aufgabe eines Versicherungsmaklers ist in erster Linie die Vertretung der Interessen seiner Kunden. Dies umfasst die Beratung, Beschaffung, die Ausgestaltung sowie die Abwicklung des Versicherungsschutzes seiner Mandanten.

Daneben hat ein freier Versicherungsmakler jedoch auch Pflichten gegenüber seinen Kunden. Man unterscheidet dabei zwischen den allgemeinen Pflichten, den Pflichten vor Vertragsabschluss sowie denjenigen nach Vertragsabschluss.

Was arbeitet ein Versicherungsvertreter?

Ein Versicherungsvertreter arbeitet im Auftrag einer oder mehrerer Versicherungen. Diese Arbeit kann er sowohl als selbstständige, gewerbliche Vermittlungstätigkeit ausführen oder in einem Anstellungsverhältnis im Außendienst der Versicherer.

Damit wird auch gleich der offensichtlichste Unterschied zwischen dem Versicherungsmakler und Versicherungsvertreter deutlich: Während der Makler im Interesse und Auftrag der Versicherungsnehmer arbeitet, steht der Versicherungsvertreter auf der Seite der Versicherungen.

Interessenten berät er somit ausschließlich mit Produkten und Versicherungslösungen, die bei derjenigen Versicherung verfügbar sind, in deren Auftrag er arbeitet bzw. bei der er angestellt ist.

Wer darf Versicherungsmakler werden?

Wer Versicherungsmakler werden möchte, sollte wissen, dass die Tätigkeit einer Erlaubnispflicht untersteht. Das bedeutet, dass nicht jeder einfach als Makler mit der Arbeit beginnen darf – zuerst müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt sein. Die Gewerbeordnung § 34d Gewo definiert, welche Voraussetzungen dies genau sind. (2)

Versicherungsmakler werden: fachliche Voraussetzungen

Um Versicherungsmakler zu werden, musst du eine fachliche Qualifikation für diese Tätigkeit vorweisen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Quereinsteiger

Zukünftige Versicherungsmakler können ihr Fachwissen durch das Bestehen des Sachkundenachweises, auch bekannt als Prüfung zum/zur Versicherungsfachmann/-frau IHK, unter Beweis stellen. Diese Prüfung ist insbesondere geeignet für Quereinsteiger und bedeutet, dass man grundsätzlich auch ohne Ausbildung Versicherungsmakler werden kann.

Ausbildung zum Versicherungskaufmann

Wer über eine abgeschlossene Ausbildung als Versicherungskaufmann/-frau oder Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen verfügt, erfüllt die Qualifikation für die Tätigkeit als Versicherungsmakler.

Versicherungsfachmann/-frau BWV

Wer am Beruf des Versicherungsmaklers interessiert ist, kann beim Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) Vorbereitungskurse auf die IHK Sachkundeprüfung durchführen. Daneben finden sich bei der BWV auch Ausbildungen speziell für die Versicherungsvermittlung IHK. (3)

Makler werden mit dem Studium

Mit einem abgeschlossenen und staatlich anerkannten Studium als Finanzfachwirt oder für Finanzmanagement eröffnest du dir ebenfalls die Möglichkeit, als Versicherungsmakler tätig zu sein.

Persönliche Voraussetzung für die Arbeit als Versicherungsmakler

Die Selbstständigkeit als Versicherungsmakler bietet viele attraktive Vorteile, darunter das Potenzial für finanziellen Erfolg und die Unabhängigkeit, die mit einer selbstständigen unternehmerischen Tätigkeit einhergeht.

Auch wenn der Erfolg nicht garantiert ist und man als selbstständiger Versicherungsmakler ein unternehmerisches Risiko eingeht, können bestimmte persönliche Qualitäten deine Chancen deutlich erhöhen.

Mit der Freiheit als Selbstständiger geht auch ein höheres Maß an Verantwortung einher. Es kann hilfreich sein, einige Ratschläge zu befolgen, damit der Weg in die Selbstständigkeit als Versicherungsmakler ein langanhaltendes Erfolgserlebnis bleibt.

So sind Selbstdisziplin, Lernbereitschaft, ein gesundes Risikobewusstsein und die Fähigkeit, fokussiert auf ein Ziel hinarbeiten zu können, natürlich wichtige Qualitäten jeden Unternehmers. Und eine Portion Kreativität sowie Selbstbewusstsein gehören auch dazu.

Versicherungsmakler werden sich laufend über den Markt und ihre Kunden auf dem neusten Stand halten müssen – das erfordert Durchhaltevermögen und mit Sicherheit eine gewisse Leidenschaft für die Arbeit mit Versicherungen und Mandanten.

Zusammenfassend kann gesagt werden: Unternehmerisches Denken in all seinen Facetten, ein unterstützendes häusliches Umfeld und körperliche Gesundheit sind die wichtigsten Faktoren, die zum Erfolg einer Selbstständigkeit beitragen.

Erlaubnis durch die IHK

Hast du die nötigen Qualifikationen, um Versicherungsmakler zu werden? Herzlichen Glückwunsch – denn damit ist der schwierigste Teil schon erledigt. Der nächste Schritt ist, deinen Antrag bei der IHK einzureichen. Du musst mit einer Gebühr von rund 200 Euro rechnen, damit der Antrag bearbeitet wird.

Dazu füllst du das entsprechende Formular aus und fügst alle obligatorischen Unterlagen für natürliche Personen bei, darunter:

  • Ausgefüllter und unterschriebener Erlaubnisantrag
  • Führungszeugnis
  • Auskunft aus dem Gewerbezentralregister
  • Auskunft des zuständigen Insolvenzgerichts
  • Versicherungsbestätigung Berufshaftpflichtversicherung
  • Sachkundenachweis für Versicherungsvermittler

Versicherungsmakler werden – das Fazit

Ist man auf der Suche nach einer umfassenden Beratung zu den besten Versicherungsprodukten, ist ein Versicherungsmakler der ideale Ansprechpartner.

Anders als Versicherungsvertreter, die als Repräsentanten ihres Versicherungsunternehmens auftreten, kümmern sich Versicherungsmakler in erster Linie um die Interessen ihrer Kunden.

Bevor man jedoch in diesem Bereich tätig werden kann, muss man die Zulassungsvoraussetzungen erfüllen – fachliche Qualifikationen sind obligatorisch.

Hier findest du noch einmal die wichtigsten Punkte zusammengefasst, damit du deinen Weg in die Arbeit als Versicherungsmakler beginnen kannst:

  • Persönliche Eigenschaften als Unternehmer
  • Versicherungsmakler ist ein erlaubnispflichtiger Beruf
  • Gewerbeanmeldung
  • Nachweis der fachlichen Qualifikation
  • Erlaubniserteilung durch die zuständige IHK
  • Vermögensschadenhaftpflichtversicherung

Quellen

  1. Beitrag des Deutschen Maklerverbundes zum Thema »Versicherungsmakler werden«. https://www.demv.de/blog/versicherungsmakler-werden/versicherungsmakler-werden
  2. Gewerbeordnung § 34d für Versicherungsvermittler und Versicherungsberater im Netz. https://www.gesetze-im-internet.de/gewo/__34d.html
  3. Website des Berufsbildungswerks der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV). https://www.bwv.de/startseite

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