So wird die Berufs­un­fähig­keits­ver­siche­rung korrekt gekündigt (inkl. Musterkündigung)

Die Berufsunfähigkeitsversicherung bietet für viele Arbeitnehmer einen wertvollen Schutz, wenn es im Zuge einer Krankheit oder Verletzungen zu längerfristigen Verdienstausfällen kommt.

Doch in manchen Fällen -insbesondere wenn der Vertrag nur unzureichend auf die individuellen Bedürfnisse des Versicherungsnehmers abgestimmt sind- ist eine Kündigung sinnvoll.

Was es im Hinblick auf diese zu bedenken gibt und welche Alternativen möglich sind, erfährst Du in diesem Artikel.

Mann fragt sich wie er die BU kündigen kann

Inhalt dieser Seite

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Berufsunfähigkeitsversicherung zu kündigen sollte wohlüberlegt sein, weil sich aus ihr gewisse Nachteile ergeben können
  • Die Kündigung sollte nur dann vorgenommen werden, wenn man bereits die feste Zusage für einen neuen Vertrag hat, um lückenlosen Versicherungsschutz zu gewährleisten
  • Wer aus finanziellen Erwägungen heraus mit dem Gedanken spielt, die BU zu kündigen, sollte sich über mögliche Alternativen (Beitragsfreiheit oder Stundung) informieren
  • Die staatliche Unterstützung im Falle der Berufsunfähigkeit ist in den meisten Fällen nicht ausreichend, um den Lebensstandard zu halten

Wann ist die Kündigung der BU-Versicherung sinnvoll?

Grundsätzlich gilt: Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist in den meisten Fällen empfehlenswert. Viele Arbeitnehmer haben ohne sie je nach Situation keine oder nur eine unzureichende finanzielle Stütze. Selbstständige und Freiberufler trifft es besonders hart, wenn sie langfristig bei der Arbeit ausfallen.

Hier wären einige Fälle, in welchen die Kündigung der Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll wäre:

  • Verbesserter Versicherungsschutz: Wenn Du eine bessere BU-Versicherung mit günstigeren Beiträgen und umfassenderen Leistungen gefunden hast, könnte es sinnvoll sein, die bestehende Versicherung zu kündigen und eine neue abzuschließen. Achte jedoch darauf, dass Du den Versicherungsschutz dabei nicht zeitweilig verlierst. Du solltest in einem solchen Fall auch etwaige Wartezeiten und neu anfallende Gesundheitsprüfungen berücksichtigen.
  • Veränderte Lebensumstände: Wenn sich Deine Lebenssituation gravierend geändert hat und Du beispielsweise den Beruf gewechselt oder die Arbeitszeit reduziert hast, kann es angebracht sein, die BU-Versicherung anzupassen oder zu kündigen, um den Versicherungsschutz an die neuen Umstände anzupassen.
  • Finanzielle Engpässe: Wenn Du Dich in einer finanziellen Notlage befindest und die Beiträge für die BU-Versicherung nicht mehr leisten kannst, könnte eine Kündigung in Erwägung gezogen werden. Es ist jedoch wichtig, die möglichen finanziellen Konsequenzen und den Verlust des Versicherungsschutzes sorgfältig abzuwägen. Es bietet sich an, sich seiner Optionen bewusst zu werden und mögliche Alternativen zur Kündigung der Berufsunfähigkeitsversicherung zu finden (siehe weiter unten im Abschnitt „Beitragsfreistellung oder Stundung als Alternativen zur Kündigung der Berufsunfähigkeitsversicherung“).
  • Zu lange Leistungsprognose: Die Leistungsprognose bezeichnet den Zeitraum, für den die Versicherung im Falle einer Berufsunfähigkeit Leistungen erbringen würde. Eine zu lange Leistungsprognose könnte dazu führen, dass die Beiträge zu hoch sind und der Versicherungsnehmer bereits über ausreichende private Vorsorge verfügt. In solchen Fällen kann eine Kündigung der BU-Versicherung erwogen werden, um finanzielle Belastungen zu reduzieren oder eine als überflüssig empfundene Absicherung abzulehnen.
  • Ablauf der Versicherung: Wenn Du bspw. in den Ruhestand getreten bist, ist die Kündigung der BU-Versicherung natürlich nachvollziehbar.

Ordentliche vs. außerordentliche Kündigung einer BU

In der Regel gibt es zwei Möglichkeiten, über welche Du deine Berufsunfähigkeitsversicherung kündigen kannst.

Die ordentliche Kündigung ist die „orthodoxe“ Methode. Hier ist entscheiden, wann Dein Vertrag abgeschlossen wurde und welche Kündigungsfristen darin festgehalten sind. Häufig (bei jährlicher Zahlweise) liegt die Frist bei ca. einem Monat vor dem Ende des laufenden Versicherungsjahres.

Bei halb- oder vierteljährlichen Zahlungen gilt der dann jeweilige nächste Zahlungstermin. Normalerweise ist es zudem möglich, die Versicherung bis zu einen Monat nach Erhalt des Versicherungsscheins zu kündigen, oft, ohne spezifische Gründe angeben zu müssen.

Die sogenannte außerordentliche Kündigung ermöglicht es dem Versicherungsnehmer, den Vertrag vorzeitig zu beenden, wenn bestimmte Ereignisse eintreten. Ein Beispiel hierfür wäre eine Änderung der Vertragsbedingungen zu Ungunsten des Versicherten. Werden die Beiträge erhöht, ohne dass die Leistungen Schritt halten, kann das zum Kündigungsgrund werden.

Musterkündigung zur BU

Musterstadt, den XX.XX.XXXX
Versicherungsunternehmen
Abteilung
Strasse und Nr.
Postleitzahl und Ort
Maria Mustermann
Mustergasse 4
21001 Musterstadt
Kündigung der Berufsunfähigkeitsversicherung zum XX.XX.XXXX

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit erkläre ich die die Kündigung meiner Berufsunfähigkeitsversicherung, mit der Vertragsnummer A1234567, zum XX.XX.XXXX. Sollte dies nicht möglich sein sollte kündige ich hilfsweise zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Die bestehende Einzugsermächtigung widerrufe ich zum selbigen Zeitpunkt.

Bitte überweisen Sie mir den Rückkaufswert auf untiges Konto:

Maria Mustermann
Kto.:123456789
Blz.:0200000


Bitte bestätigen Sie die Kündigung schriftlich und teilen Sie mir den Beendigungszeitpunkt mit und sehen Sie von Rückwerbeversuchen ab.

Mit freundlichen Grüßen

Maria Mustermann
Maria Mustermann

Kündigung nur bei Zusage des neuen Versicherers!

Es ist von höchster Bedeutung einen nahtlosen Übergang des Versicherungsschutzes zu haben. Ist man während des Anbieterwechsels plötzlich Betroffener und kann nicht mehr arbeiten, so genießt man ohne neuen Vertrag keinen Versicherungsschutz mehr.

Daher sollte man stets auf eine feste Zusage seitens der Versicherer, mit denen man den neuen Vertrag aufsetzt warten. Sollte das Verfahren noch nicht zur Vollendung gekommen sein und mittendrin wird Deine Gesundheitsprüfung abgelehnt, stehst du (zeitweilig oder dauerhaft) ohne entsprechenden Versicherungsschutz da.

Allgemein sei darauf hingewiesen, dass ein Wechsel stets mit einer neuerlichen Überprüfung der für die Versicherungsgesellschaft relevanten Daten bzgl. Alter, Gesundheitszustand, Risikoabschätzung usw. einhergeht.

Wenn du also mit 20 Jahren eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt und mit 50 Jahren die Kündigung einleitest, werden deine Abgaben wahrscheinlich höher ausfallen.

Es ist wichtig die BU erst zu kündigen, wenn man die Zusage der neuen hat

Gleiches gilt, wenn du zwischen den Verträgen zu rauchen angefangen oder deine Leidenschaft fürs Fallschirmspringen entdeckt hast (Stichwort Risikozuschläge).

Manche Versicherungen beinhalten überdies Wartezeiten, während derer es sein könnte, dass du übergangsweise noch keinen vollständigen Versicherungsschutz hast. In vielen Fällen verfallen bisherige Leistungsansprüche. Es gibt also in der Regel kein Geld zurück. Rückzahlungen sind nur möglich, wenn eine entsprechende Klausel im Vertrag (Beitragsrückgewähr) festgehalten ist. (1)

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Was passiert mit dem eingezahlten Geld für eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

Üblicherweise kennt die BU keine Rückerstattungen. Es gibt jedoch Ausnahmen.

Beitragsrückgewähr

Die Beitragsrückgewähr bezieht sich auf bestimmte Versicherungsprodukte, bei denen ein Teil oder alle eingezahlten Beiträge an den Versicherungsnehmer zurückgezahlt werden, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.

Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Versicherungsvertrag bis zum Ende der Vertragslaufzeit läuft und der Versicherungsnehmer keine Leistungen in Anspruch genommen hat.

Die Beitragsrückgewähr ist eine Art von finanzieller Absicherung und wird normalerweise als zusätzliche Option gegen eine höhere Versicherungsprämie angeboten.

Rückkaufswert

Der Rückkaufswert hingegen bezieht sich in der Regel auf kapitalbildende Versicherungen wie bspw. private Rentenversicherungen. Wenn Du eine solche Versicherung abgeschlossen hast und über einen längeren Zeitraum Beiträge eingezahlt hast, baut sich ein Guthaben auf.

Der Rückkaufswert ist der Betrag, den Du vom Versicherer zurückerhalten kannst, wenn du die Versicherung vorzeitig kündigst oder beendest, bevor die vereinbarte Vertragslaufzeit abgelaufen ist.

Der Rückkaufswert kann jedoch niedriger sein als die eingezahlten Beiträge, da die Versicherungsgesellschaft in der Regel Gebühren und Kosten einbehält.

Wie hoch ist der Rückkaufswert der BU-Versicherung?

Erneut, üblich sind Rückerstattungen für die BU nicht. Jegliche Rückerstattungen sind ausschließlich möglich, wenn sie vertraglich festgesetzt sind.

Dies hängt damit zusammen, dass es sich bei der BU um eine Risikoversicherung handelt. Rückerstattungen gibt es üblicherweise im Rahmen von Vorsorgeversicherungen.

Der Rückkaufswert entspricht jedoch normalerweise nicht den gesamten eingezahlten Beiträgen, da die Versicherungsgesellschaft Kosten und Aufwendungen einbehält. Du solltest außerdem beachten, dass eine Beitragsrückgewähr sich bisweilen auf die höher der Beiträge auswirken kann.

Die genaue Höhe des Rückkaufswerts hängt von verschiedenen Gesichtspunkten ab, einschließlich der Dauer des Vertrags, der Höhe der bisherigen Beitragszahlungen, der Versicherungsgesellschaft und den spezifischen Vertragsbedingungen.

In der Regel steigt der Rückkaufswert im Laufe der Zeit, da sich die Kosten und Aufwendungen, die von der Versicherungsgesellschaft einbehalten werden, im Laufe der Zeit verringern.

Es ist ratsam, die Vertragsbedingungen der BU-Versicherung sorgfältig zu prüfen und gegebenenfalls mit der Versicherungsgesellschaft oder einem unabhängigen Versicherungsberater zu sprechen, um zu klären, wie der Rückkaufswert berechnet wird und welche finanziellen Auswirkungen eine vorzeitige Kündigung des Vertrags haben könnte.

Der Rückkaufswert einer BU-Versicherung ist in der Regel als zusätzliche finanzielle Absicherung nicht ausreichend und sollte nicht als Sparinstrument betrachtet werden. Die Hauptfunktion einer BU-Versicherung besteht darin, den Versicherungsnehmer gegen das finanzielle Risiko der Berufsunfähigkeit abzusichern, nicht in einer späten Kündigungsphase Kapital zurückzugewinnen.

Wie wird die Kündigung bei kombinierten Verträgen (BUZ) gehandhabt?

Die Möglichkeit, kombinierte Verträge, wie beispielsweise eine Berufsunfähigkeitsversicherung in Verbindung mit einer Rentenversicherung, unabhängig voneinander zu kündigen, hängt von den spezifischen Vertragsbedingungen und Vereinbarungen ab.

Es gibt verschiedene Arten von kombinierten Versicherungsprodukten, und die Kündigungsmöglichkeiten können von Versicherungsgesellschaft zu Versicherungsgesellschaft variieren.

Grundsätzlich existieren zwei Szenarien:

In einigen Fällen können die kombinierten Verträge als separate Verträge betrachtet und unabhängig voneinander gekündigt werden. Das bedeutet, dass die Kündigung der Berufsunfähigkeitsversicherung keine automatische Kündigung der Rentenversicherung zur Folge hat und umgekehrt. Jeder Vertrag wird eigenständig behandelt, und Du kannst die Kündigung der jeweiligen Versicherung beantragen, ohne die andere zu beeinflussen.

In anderen Fällen kann es sein, dass die kombinierten Verträge voneinander abhängig sind. Das bedeutet, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung möglicherweise nur in Verbindung mit der Rentenversicherung gültig ist und umgekehrt. In einem solchen Fall kann die Kündigung einer der beiden Versicherungen zur automatischen Kündigung der anderen führen.

Manchmal kann ein kombiniertes Modell, wie zum Beispiel eine Berufsunfähigkeitsversicherung in Kombination mit einer Lebensversicherung eine etwaige Rückerstattung bei der Kündigung erleichtern.

Gibt es Fälle, in denen die Kündigung unmöglich ist?

In einigen Fällen kann eine Kündigung (vorübergehend) verunmöglicht oder verzögert werden. So haben viele Verträge eine Mindestlaufzeit, während derer Kündigung nicht möglich ist. Ebenso musst Du darauf achten, im Vertrag festgehaltene Kündigungsfristen einzuhalten.

Der Versicherungsvertrag sollte in jedem Fall vor der Kündigung konsultiert werden. Manchmal kann es sein, das er spezifische Klauseln beinhaltet. Beispielhaft wäre ein Vertrag denkbar, bei dem Du dich dazu verpflichtest für eine Mindestanzahl an Jahren deine Prämienzahlung ununterbrochen zu zahlen.

Hierbei kann es sein, dass Du nur dann vorzeitig aus diesem Vertrag herauskommst, wenn bestimmte, darin spezifizierte Bedingungen/Sonderfälle erfüllt sind.

Beitragsfreistellung oder Stundung als Alternativen zur Kündigung der Berufsunfähigkeitsversicherung

Wenn Du aus finanziellen Erwägungen heraus in Betracht ziehst, die Berufsunfähigkeitsversicherung zu kündigen, gibt es in aller Regel mögliche Alternativen, um von einer Vertragsauflösung trotz finanzieller Bedenken absehen zu können.

Zum einen besteht kann man eine BU beitragsfrei stellen. Das bedeutet, die Einzahlung vorübergehend ruhen zu lassen. Dabei solltest Du beachten, dass dies mit Kürzungen der Leistungen einhergehen kann, was mit der BU verbundene Versicherungsprodukte mit umfassen kann.

Im schlimmsten Fall kann der Vertrag erlöschen. Dies ist normalerweise nur dann der Fall, wenn zum bisherigen Zeitpunkt noch nicht genügend Kapital beim Versicherer eingegangen ist. Im Zweifelsfall kannst du dich in der jährlichen Mitteilung zum Vertragsstand oder in Rücksprache mit Deiner Versicherungsgesellschaft hierzu informieren.

Zudem sollte beachtet werden, dass eine spätere Wiederaufnahme der Beitragszahlung mit einer erneuten Gesundheitsprüfung oder einer Beitragserhöhung einhergehen kann. Bei einigen Versicherungen ist dies an eine Frist gekoppelt. Mehr zum Thema Gesundheitsfragen im Zusammenhang mit der BU findest Du hier. (2)

Eine weitere Möglichkeit besteht in der zinslosen Beitragsstundung. Die Zahlpause wird dabei üblicherweise für einen Zeitraum von 12-18 Monaten angesetzt. Hier bleibt auch während der Periode der Nicht-Einzahlung der volle Versicherungsschutz bestehen. Allerdings solltest Du beachten, dass in der Regel die ausgebliebenen Beiträge nachgezahlt werden müssen.

Es gibt Alternativen dazu, aus finanzieller Not heraus die BU zu kündigen

Anpassung der Beiträge zugunsten des Versicherungsnehmers

In einigen Fällen besteht die Möglichkeit die Höhe der eingezahlten Prämien zu verringern. Hierzu zählen beispielhaft:

  • Verändertes Risikoprofil: Ein positiver Lebenswandel, wie z.B. mit dem Rauchen aufzuhören oder aber das Ablassen von risikobehafteten Hobbys kann zu einer Neuauswertung Deines Risikoprofils führen. Auch ein Wechsel von einem riskanten Beruf hin zu einem weniger riskanten kann diesen Effekt haben.
  • Wahrnehmen von Rabattaktionen: Versicherungsgesellschaften bieten manchmal Rabattaktionen auf bestimmte Versicherungsprodukte an. Es lohnt sich, derlei Sonderangebote im Blick zu behalten, um bspw. von günstigeren Versicherungsprämien zu profitieren.
  • Eigenbeteiligung: Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit zur Selbstbeteiligung. Im Leistungsfall muss dann ein Teil der finanziellen Last selbst getragen werden, doch die Versicherungsprämien können geringer ausfallen.

Kann die Versicherung die BU kündigen?

Es gibt Szenarien, in welchen der der BU-Vertrag auf Seiten des Versicherers gekündigt werden kann. Hier einige Beispiele:

  • Nichtzahlung der Beiträge: Bei ausbleibenden Zahlungen und wenn dies über einen längeren Zeitraum geschieht, kann der Versicherer den Vertrag aufkündigen. Der Versicherungsschutz kann nur bei regelmäßigen Eingangszahlungen aufrechterhalten werden.
  • Falsche Angaben oder Verschweigen relevanter Informationen: Wenn der Versicherungsnehmer bei Vertragsabschluss falsche Angaben macht oder wichtige Informationen verschweigt, die für die Risikobewertung relevant sind, kann der Versicherer den Vertrag anfechten und möglicherweise aufkündigen.
  • Vorsätzliche Täuschung: Bei einer vorsätzlichen Täuschung oder anderen betrügerischen Absichten auf Seiten des Versicherungsnehmers hat der Versicherer ebenfalls die Möglichkeit, das Vertragsverhältnis zu beenden.
  • Vertragsverletzungen: Wenn der Versicherungsnehmer gegen bestimmte Vertragsbedingungen verstößt, könnte der Versicherer den Vertrag aufkündigen. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Versicherungsnehmer gefährliche Hobbys ausübt, die in den Vertragsbedingungen ausgeschlossen sind.
  • Sonstige Bedingungen: In den Versicherungsbedingungen können weitere Gründe aufgeführt sein, unter denen der Versicherer den Vertrag kündigen kann. In jedem Fall ist eine ausreichende Lektüre jeglicher Vertragsunterlagen ein Muss.

Eine Kündigung der Berufsunfähigkeitsversicherung seitens des Versicherers ist ein eher seltenes Vorkommnis und erfolgt normalerweise nur in begründeten Fällen.

Gibt es staatliche Unterstützung im Falle der Berufsunfähigkeit?

Wenn keine private Berufsunfähigkeitsversicherung besteht und eine Berufsunfähigkeit eintritt, kann die finanzielle Absicherung in Deutschland begrenzt sein. Die staatliche Unterstützung bei Berufsunfähigkeit erfolgt durch die Erwerbsminderungsrente (SGB VI § 43), die jedoch im Vergleich zur privaten BU-Versicherung einige Nachteile haben kann: (3)

Die Erwerbsminderungsrente ist eine staatliche Rente, die gezahlt wird, wenn eine Person aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen nicht mehr in der Lage ist, mindestens drei Stunden pro Tag zu arbeiten. Es gibt zwei Arten der Erwerbsminderungsrente:

Wenn die Arbeitsfähigkeit zwischen 3 und unter 6 Stunden pro Tag eingeschränkt ist, erhält man eine Rente in Höhe von etwa der Hälfte der vollen Erwerbsminderungsrente (teilweise Erwerbsminderung).

Wenn die Arbeitsfähigkeit unter 3 Stunden pro Tag eingeschränkt ist, erhält man eine Rente in Höhe der vollen Erwerbsminderungsrente.

Die Höhe der Erwerbsminderungsrente kann vergleichsweise niedrig sein und hängt von den gezahlten Beiträgen in die gesetzliche Rentenversicherung ab. Da viele Versicherte während ihres Erwerbslebens eher geringe Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, kann die Erwerbsminderungsrente nicht ausreichend sein, um den gewohnten Lebensstandard zu halten.

Die Bewilligung ist mit einem umfangreichen Prüfverfahren verbunden, bei dem die Arbeitsfähigkeit durch den medizinischen Dienst der Rentenversicherung begutachtet wird. Die Anerkennung einer Erwerbsminderung ist nicht immer gewährleistet.

Da die staatliche Erwerbsminderungsrente keine umfassende Absicherung bietet und möglicherweise nicht den individuellen Bedarf und Lebensstandard deckt, ist eine private Berufsunfähigkeitsversicherung oft eine sinnvolle Ergänzung.

Die private BU-Versicherung bietet eine individuelle Absicherung, die auf die persönlichen Bedürfnisse und den jeweiligen Beruf zugeschnitten werden kann und im Leistungsfall eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente zur Verfügung stellt.

Die staatliche Unterstützung im Falle der Berufsunfähigkeit fällt vergleichsweise gering aus.

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