Private Kranken­versicherung im Alter

Die private Krankenversicherung wirbt bei jüngeren Leuten mit günstigen Beiträgen und zahlreichen Zusatzleistungen. Während der Schritt in die PKV in jungen Jahren für viele Menschen Sinn ergibt, sieht die Situation für ältere Versicherungskunden anders aus.

Im Laufe eines Lebens müssen Privatversicherte mit steigenden Versicherungsbeiträgen rechnen. Während sich die Beitragshöhe in der GKV am Einkommen des Versicherungsnehmers orientiert, steht in der PKV der Gesundheitszustand im Vordergrund.

In diesem Artikel gehen wir auf steigende Beiträge im Rentenalter ein. Wir sehen uns an, welche Möglichkeiten es gibt, hohen Kosten im Alter entgegenzuwirken und die Belastung im Ruhestand zu vermeiden.

Private Krankenversicherung im Alter

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kosten für die private Krankenversicherung steigen mit dem Alter besonders stark an, können aber durch den Kunden gezielt reduziert werden.
  • Altersrückstellungen sowie der Beitragsentlastungstarif sorgen dafür, dass der Versicherungsnehmer bei gleichbleibender Leistung im Alter geringere Beiträge bezahlt
  • Mit einer Leistungsreduzierung, der Erhöhung des Selbstbehalts sowie dem 10-Prozent-Zuschlag, der im Rentenalter wegfällt, können Kunden weiter entlastet werden.
  • Der Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung ist im Alter nicht sonderlich einfach und oft mit hohem Aufwand verbunden

Warum sind die PKV Beiträge im Alter so hoch?

Die Risikokalkulation in der privaten Krankenversicherung orientiert sich in erster Linie nach der Wahrscheinlichkeit, dass stationäre oder ambulante Behandlungen notwendig werden. Mit den Jahren steigt dieses Risiko stark an, weshalb auch die Beiträge proportional ansteigen.

Dem gegenüber steht das Versicherungsmodell der gesetzlichen Krankenversicherung, das auf dem Prinzip der Solidarität basiert: Junge Versicherungskunden zahlen oft deutlich mehr als sie an Kosten für das Gesundheitssystem verursachen.

Dafür bezahlen sie im Alter oft deutlich weniger als die tatsächlich anfallenden Behandlungskosten.

In der privaten Krankenversicherung besteht dieses Prinzip nicht und Kunden zahlen den Beitrag, den Sie statistisch gesehen der Versicherung kosten.

Junge Versicherungskunden, die wenige oder gar keine Vorerkrankungen haben, zahlen für eine private Krankenversicherung oft deutlich weniger als für einen vergleichbaren gesetzlichen Tarif.

Die Leistungsausgaben pro Jahr betragen für Menschen im Rentenalter ein Vielfaches von dem, was sie in jungen Jahren betragen.

Für Männer liegen die Ausgaben für medizinische Leistungen rund um das 20. Lebensjahr mit durchschnittlich 1.000 EUR pro Jahr am niedrigsten.

Von diesem Zeitpunkt steigen die Ausgaben jedes Jahr an. Im 60. Lebensjahr kosten Behandlungen rund 4.000 EUR pro Jahr und erreichen zwischen dem 80. und 90. Lebensjahr den Höhepunkt mit gut 7.000 EUR pro Jahr.

Gleichzeitig bezahlen Privatversicherte im Alter für ihre private Krankenversicherung oft deutlich mehr als gleichaltrige Kassenmitglieder der GKV.

Weiterhin gibt es mit Eintritt in das Rentenalter weitere Faktoren, die dafür sorgen, dass die Beiträge ungewöhnlich hoch erscheinen.

Zum einen reduziert sich bei den meisten Rentnern mit Beginn der Rente das Einkommen deutlich. Ebenso beteiligt sich bei ehemaligen Angestellten kein Arbeitgeber mehr an den Beiträgen.

Hinzu kommt, dass sich Kunden aus der gesetzlichen Krankenversicherung auch im Alter familienversichern lassen können. Dadurch entstehen teilweise sehr geringe Versicherungskosten, insbesondere für Ehepaare und Familien.

Auf seiner Webseite informiert das Bundesgesundheitsministerium [1] über die Beitragsentwicklung in der privaten Krankenversicherung.

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Welche Beitragsentlastungen gibt es für Rentner im Alter?

Der Gesetzgeber sorgt mit einigen Maßnahmen für Entlastungen, um den Versicherungskunden im Alter vor enorm hohen Zahlungen zu schützen. Dazu gehört die Auflösung der Alterungsrückstellungen sowie Vorteile für Versicherte in der gesetzlichen Rente.

Welche Rolle spielen Alterungsrückstellungen bei der privaten Krankenversicherung im Alter?

Alterungsrückstellungen sind als Vorsorgemaßnahmen der privaten Krankenversicherung zu verstehen. Versicherungskunden bezahlen in jüngeren Jahren meist höhere Beiträge, um steigenden Versicherungsbeiträgen im Alter entgegenzuwirken.

Wie bereits erwähnt steigen mit den Lebensjahren statistisch gesehen die Anzahl der Behandlungen und Leistungen der PKV. Damit nehmen Versicherungskunden im Rentenalter die Versicherung deutlich häufiger in Anspruch.

Gemäß dem Preis- und Berechnungsmodell müssten damit die Versicherungsbeiträge proportional zu den erwarteten Behandlungskosten steigen. Mit den Beitragsrückstellungen federt der Versicherte diese steigenden Kosten ab.

Versicherungsnehmer sollten beachten, dass Altersrückstellungen nur für eine bestehende private Krankenversicherung gelten. Bei einem Wechsel zu einem anderen Anbieter fallen diese Rückerstellungen in der Regel weg. Dasselbe gilt bei einem dauerhaften Weg zurück in die gesetzliche Versicherung.

Was ist der Beitragsentlastungstarif?

Der Beitragsentlastungstarif lässt sich mit den Alterungsrückstellungen vergleichen: Die Versicherten sparen zusätzliches Guthaben an, das über die Jahre angelegt und im Alter zur garantierten Senkung der Versicherungsbeiträge verwendet wird.

Ob der Beitragsentlastungstarif sinnvoll ist oder nicht, lässt sich pauschal nicht beantworten. Die Antwort ist abhängig vom Anbieter, der Anzahl der Versicherungsjahre und der Frage, ob die Versicherten selbständig oder privat versichert sind.

Ein wesentlicher Bestandteil des Beitragsentlastungstarifs ist die Verzinsung. Diese fällt sehr niedrig aus, weshalb sich dieses Produkt als Kapitalanlage nicht wirklich lohnt.

Auch für Selbstständige bietet der Tarif nur wenige Vorteile, da sie die Beiträge komplett selbst übernehmen, während angestellte Versicherungskunden die Beiträge zumindest teilweise über einen Arbeitgeberzuschuss finanzieren können.

Einen maßgeblichen Einfluss auf den Effekt des Beitragsentlastungstarifs hat der Zeitpunkt des Vertragsabschlusses: Je früher der Vertrag geschlossen wird, desto stärker wirkt sich die Beitragsreduzierung später aus.

Bei der Abführung der Versicherungsbeiträge, sollten Versicherte darauf achten, dass der Beitrag über die gesamte Laufzeit bezahlt werden muss.

Die Verbraucherzentrale Hamburg informiert in einem ihrer Beiträge [2] über den Beitragsentlastungstarif und ob sich diese Versicherung für Privatversicherte lohnt.

Private Krankenversicherung – Welche Möglichkeiten gibt es, die PKV Beiträge zu senken?

Privatversicherte haben im Alter verschiedene Möglichkeiten, um gezielt, einer Beitragserhöhung entgegenzuwirken. Dazu gehören reduzierte Leistungen, der Schritt in einen günstigeren Tarif, Erhöhung der Selbstbeteiligung und Beitragsrückerstattungen.

Reduzierte Leistungen

Gerade in teuren Tarifen gibt es für Rentner eine Menge Einsparpotenzial, was den Beitrag angeht.

Zusatzleistungen wie Chefarztbehandlung oder Einzelzimmer bei stationären Aufenthalten sorgen für hohe Versicherungsbeiträge und bringen finanzielle Entlastung, sofern nicht benötigt und ein solcher Leistungsausschluss im Versicherungstarif vorgesehen ist.

Wechsel in einen günstigeren Tarif

Privatversicherte haben in der Rente jederzeit die Möglichkeit in einen Basis- oder Standardtarif zu wechseln. Diese Tarife sind in puncto Leistungen und Bausteine mit denen der gesetzlichen Krankenversicherung vergleichbar.

Der Wechsel in einen Tarif mit weniger Leistungen ist bei der PKV recht unbürokratisch und jederzeit möglich. Eine erneute Gesundheitsprüfung muss der Privatversicherte in der Regel nicht ablegen und auch die Beiträge dürften sich dadurch reduzieren.

Gut zu wissen: Wenn der Versicherer einen günstigeren Tarif mit gleichartigen Leistungen anbietet, können Privatversicherte gemäß § 204 Versicherungsvertragsgesetz [3] in diesen Tarif wechseln.

Die private Krankenversicherung darf vom Versicherten hierzu keine erneute Gesundheitsprüfung verlangen.

Beitragsrückerstattungen

Rentner können von Beitragsrückerstattungen profitieren.

Auch wenn die Gestaltungsmöglichkeiten für ältere Privatversicherte bzgl. der Beitragsrückerstattung stark eingeschränkt sind, können Versicherungsnehmer trotzdem Beitragseinsparungen von bis zu sechs Monatsbeiträgen nutzen.

Erhöhung der Selbstbeteiligung

Die Erhöhung der Selbstbeteiligung ist eine effiziente Art, um die Kosten für die Versicherung zu reduzieren.

Rentner sollten diesen Schritt allerdings mit Bedacht wählen: Wenn bspw. bei stationären Aufenthalten viele Behandlungen absehbar sind, müssen Versicherte einen beträchtlichen Teil der Kosten selbst bezahlen.

Die Reduzierung der Selbstbeteiligung hat in den meisten Fällen eine erneute Gesundheitsprüfung zur Folge, da der Versicherungskunde damit in einen höherwertigen Tarif wechselt.

Können Versicherte im Alter in die GKV wechseln?

Bei steigenden Kosten für die private Krankenversicherung liegt der Wechsel in die GKV nahe. Ab dem 55. Lebensjahr ist ein Wechsel in die GKV nur unter bestimmten Bedingungen möglich, wie beim Bezug der Grundsicherung oder über die Familienversicherung.

Um das Solidaritätsprinzip der gesetzlichen Krankenversicherung nicht zu gefährden, hat der Gesetzgeber den Zugang für Privatversicherte ab 55 zur gesetzlichen Krankenversicherung erschwert.

Grundsätzlich ist ein Wechsel bis zum 55. Lebensjahr nur dann möglich, wenn der Kunde von der Selbstständigkeit in ein Angestelltenverhältnis wechselt oder für Angestellte, wenn sie unterhalb der Jahresarbeitsentgeltgrenze verdienen und Arbeitslosengeld I beantragen.

Ab 55 Jahren ist der Wechsel nur noch in Ausnahmefällen gestattet, bspw. dann, wenn der Kunde ein sehr geringes Einkommen hat und/oder über ein Familienmitglied versichert werden kann.

Aktuelles zum Wechsel in die GKV und wie lange der Versicherungskunde zuvor in der gesetzlichen Krankenversicherung findet sich auf der Webseite des Bundestags in dieser Mitteilung [4].

Fazit

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Beiträge für Rentner im Alter stark ansteigen können. Um dem entgegenzuwirken, gibt es bereits deutlich vor Renteneintritt verschiedene Maßnahmen, die getroffen werden können, um die Beitragsentwicklung abzufedern.

Versicherungskunden können Altersrückstellungen sammeln, um in jungen Jahren mehr zu bezahlen, und dafür später Beiträge einzusparen.

Mit einem Beitragsentlastungstarif können die Versicherten den Beitragskosten deutlich entgegenwirken. Je nach Tarif und Produkt können Privatversicherte die Hälfte der Versicherungsbeiträge ab dem Rentenalter einsparen.

Kurz vor der Rente oder beim Renteneintritt können Privatversicherte hauptsächlich durch einen Tarifwechsel oder durch die Erhöhung der Selbstbeteiligung Geld sparen.

Wer bei Rentenbeginn noch mehr Krankenversicherungsbeiträge einsparen möchte, kann den Leistungsumfang reduzieren und auf unnötige Zusatzleistungen verzichten.

Die Rückkehr zurück in die GKV ist für ältere Versicherte meist mit einem großen Aufwand verbunden und nicht in allen Szenarien umsetzbar.

Für jeden Wechsel innerhalb der PKV oder von der PKV zurück in die GKV sollten sich Versicherungsnehmer vor der Entscheidung mit ihrem Versicherer in Verbindung setzen.

Diese sind gesetzlich dazu verpflichtet, ihre Kunden über günstigere Alternativen innerhalb der privaten Krankenversicherung zu informieren.

Quellen

[1] https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/b/beitraege-in-der-privaten-krankenversicherung.html

Link zu einem Beitrag des Gesundheitsministeriums über die Beiträge in der privaten Krankenversicherung und wie sich diese Beiträge entwickeln.

[2] https://www.vzhh.de/themen/gesundheit-patientenschutz/krankenversicherung/lohnt-sich-ein-beitragsentlastungstarif-fuer-die-private-krankenversicherung

Link zu einem Beitrag der Verbraucherzentrale Hamburg zum Beitragsentlastungstarif für die private Krankenversicherung im Alter.

[3] https://www.gesetze-im-internet.de/vvg_2008/__204.html

Link zu § 204 Versicherungsvertragsgesetz.

[4] https://www.bundestag.de/resource/blob/684266/0e8b76c2a2209f8d13e4df46107fe140/WD-9-001-20-pdf-data.pdf

Kurzinformation des Deutschen Bundestags zum Schritt von der PKV in die GKV vor dem Rentenalter.

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