Berufshaftpflichtversicherung für Apotheker

Apotheker tragen eine große Verantwortung ihren Kunden gegenüber. Da es durch Beratungsfehler zu erheblichen Schäden kommen kann, sieht die Berufsordnung vor, dass die Berufshaftpflicht für Apotheker verpflichtend ist.

Während angestellte Apotheker meist durch die Versicherung ihres Arbeitgebers geschützt sind, müssen sich Selbstständige selbst um den Versicherungsschutz kümmern. Es gibt verschiedene Tarife, deren Leistungsumfang sich an der individuellen Tätigkeit des Apothekers orientiert.

In diesem Artikel gehen wir auf den Leistungsumfang einer Berufshaftpflichtversicherung für Apotheker ein. Außerdem zeigen wir, was eine gute Versicherung ausmacht und was Apotheker beim Abschluss beachten sollten.

Berufshaftpflichtversicherung für Apotheker

Inhalt dieser Seite

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Berufshaftpflichtversicherung für Apotheker ist eine Pflichtversicherung, da es in dem Beruf viele Risiken gibt.
  • Je nach Tarif sind andere Leistungen abgedeckt, sodass jeder Apotheker einen individuellen Versicherungsschutz genießt.
  • Die Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden liegt beim Apotheker, sodass er unbegrenzt mit seinem Privatvermögen zahlen muss.
  • Vor Abschluss einer Versicherung sollte ein Apotheker also genau prüfen, wie es um die Konditionen und den Leistungsumfang steht.

Warum ist eine Berufshaftpflichtversicherung für Apotheker wichtig?

Die Tätigkeit von Apothekern geht mit einer großen Verantwortung einher. Die Empfehlungen, die ein Apotheker gibt, entscheiden nicht selten über die Gesundheit von Mensch und Tier. Fehler sind daher reich an Konsequenzen.

Es kann zum Beispiel zu einer Verschlimmerung der Beschwerden kommen. Aber auch eine akute Erkrankung ist nicht auszuschließen. In Härtefällen kommt es durch den Rat eines Apothekers zu Dauerfolgen oder sogar zum Tod.

Aus diesem Grund sieht das Gesetz einige Besonderheiten vor. Es gelten die Grundsätze der Verschuldenshaftung nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch. Genau geregelt ist dies in den §§ 823 ff. BGB.

Diese Regelungen besagen, dass der Apotheker für fahrlässiges oder vorsätzliches Handeln mit der Folge einer Beeinträchtigung der Gesundheit, eines Sachschadens oder Vermögensschadens haftet. Er muss in unbegrenzter Höhe für die Schäden aufkommen.

Doch damit noch nicht genug: Das Arzneimittelgesetz (AMG) besagt in den §§ 84 bis 94, dass Apotheker sogar ohne Verschulden für berufsspezifische Risiken haften. Hier ist der Umfang allerdings begrenzt.

Welche Schadensfälle können zum Beispiel auftreten?

Selbstverständlich möchte ein Apotheker niemals einen Fehler bei der Beratung oder bei der Herausgabe von Medikamenten machen. Doch leider kann das passieren. Wir haben daher gängige Beispiele zusammengetragen, wie ein Schadensfall in der Apotheke aussehen kann:

Unerwünschte Wechselwirkungen

Nicht selten kommt es vor, dass ein Apothekenkunde zwei Medikamente erhält. Apotheker müssen darauf achten, ob es durch die Anwendung zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen kann. Erkrankt der Kunde daraufhin, kann er Schadensersatz fordern.

Vor allem dann, wenn der Patient als Freiberufler tätig ist und daraufhin einen Verdienstausfall erleidet, kann der Vermögensschaden recht hoch werden.

Die Berufshaftpflichtversicherung schützt Apotheker nicht nur vor hohen Zahlungen. Sie prüft auch, ob eine Mithaftung durch den Arzt vorliegt. Hat dieser dem Patienten nämlich beide Medikamente verordnet, ist auch er verantwortlich.

Falsche Zutaten

Bei der Herstellung von Arzneimitteln kann es passieren, dass der Apotheker eine falsche Zutat verwendet – auch wenn das natürlich nicht vorkommen sollte. Die Symptome des Kunden verschwinden nicht, sondern verschlimmern sich. Der Kunde kann Schmerzensgeld fordern.

Unterbrochene Kühlung von Medikamenten

Wegen eines Stromausfalls oder eines Fehlers durch einen Mitarbeiter wird die Kühlung von Medikamenten unterbrochen. Diese sollten vernichtet werden. Werden sie allerdings dennoch versehentlich herausgegeben und es kommt zu gesundheitlichen Schäden, kann die Apotheke in Regress genommen werden.

Falsche Dosierung von Arzneimitteln

Wird ein Medikament falsch dosiert, kann das die Gesundheit von Patienten gefährden. Gibt ein Mitarbeiter in der Apotheke falsche Informationen heraus, sodass das Arzneimittel nicht korrekt dosiert wird, ist die Apotheke dafür verantwortlich.

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Welche Apotheker brauchen eine Berufshaftpflicht?

Es gibt verschiedene Arten von Apothekern:

  • selbstständig tätige Apotheker
  • angestellte Apotheker

Für selbstständig tätige Apotheker ist eine Haftpflichtversicherung verpflichtend – genauso wie eine Berufshaftpflicht für Ärzte Pflicht ist. Das ist ganz klar in der Berufsordnung des Heilberufe-Kammergesetzes geregelt. Das sichert die Existenz des Apothekers, falls er für Schadensersatzansprüche haftbar gemacht wird.

Dank einer Berufshaftpflichtversicherung für Apotheker muss der Apotheker den Schaden nicht mit seinen privaten finanziellen Mitteln begleichen. Außerdem sichert er durch die Versicherung auch seine Angestellten ab.

Übrigens: Selbstständige Apotheker sind auch für die Gesundheit der Mitarbeiter in ihrer Apotheke verantwortlich.

Bei angestellten Apothekern verhält es sich etwas anders. Diese sind meist über ihren Arbeitgeber mitversichert. Daher ist es in der Regel nicht nötig, eine eigene Berufshaftpflichtversicherung für Apotheker abzuschließen.

Dennoch lohnt es sich, beim Arbeitgeber einmal nachzufragen und sich die Police zeigen zu lassen. Dann ist man sicher, dass man voll versichert ist und keine Risiken trägt.

Wie steht es um Online-Apotheken?

Einen Sonderfall bildet die OnlineApotheke. Grundsätzlich ist es dem Gesetzgeber egal, ob eine Apotheke vor Ort oder im Internet betrieben wird. Doch wenn Arzneimittel ausschließlich im World Wide Web verkauft werden, kann sich das auf die Berufshaftpflichtversicherung auswirken.

Jede Versicherung hat einen anderen Leistungsumfang. Einige Leistungen können entfallen, was die Versicherung für eine Online-Apotheke günstiger machen kann.

Allerdings entstehen durch den Online-Verkauf von Medikamenten in vielen Fällen auch zusätzliche Risiken. Dabei handelt es sich um Themen wie Datenschutz, sichere Zahlungsmethoden und der richtige Umgang mit sensiblen Kundeninformationen und -daten. Eine Cyberversicherung ist in diesem Fall ratsam.

Frau mit einer guten Berufshaftpflichtversicherung für Apotheker

Welche Leistungen bringt eine Berufshaftpflichtversicherung für Apotheker?

Eine Berufshaftpflichtversicherung für Apotheker kann sehr unterschiedlich aussehen. Es gibt verschiedene Leistungen und unterschiedliche Produktvarianten. Wichtig ist bei einer Berufshaftpflicht immer, dass sie individuell an die persönlichen Anforderungen angepasst wird.

Aus folgenden Leistungen setzt sich eine Berufshaftpflichtversicherung für Apotheker zusammen:

  • Deckungssumme
  • Privathaftpflicht
  • Einrichtung der Apotheke
  • Produkthaftpflicht
  • Abwehr unberechtigter Ansprüche

Deckungssumme

Bei jeder Berufshaftpflichtversicherung für Apotheker wird eine Deckungssumme angegeben. Meist reicht sie von 3 bis 5 Millionen Euro pro Schadensfall. Sie deckt sowohl Personen-, Sach- als auch Vermögensschäden und Vermögensfolgeschäden ab.

Je höher die Deckungssumme ist, desto besser ist die Absicherung. Doch auch die Kosten für den monatlichen Beitrag der Haftpflicht steigen dadurch.

Privathaftpflichtversicherung

Einige Berufshaftpflichtversicherungen inkludieren auch eine private Absicherung. Die Richtlinien bezüglich der Deckungssumme sind meist die gleichen wie bei einer Berufshaftpflichtversicherung.

Einrichtung der Apotheke

Versicherungsschutz für die technische und kaufmännische Ausstattung der Apotheke ist ebenfalls wichtig. Eine gute Berufshaftpflichtversicherung für Apotheker umfasst auch die Kostenübernahme verfallener oder beschädigter Medikamente. Dabei spielen Faktoren wie die Größe und das Equipment der Apotheke eine wichtige Rolle.

Produkthaftpflicht

Wenn man eigene Produkte herstellt und vertreibt, ist eine Produkthaftpflicht essenziell. Die Deckungssummen müssen hierbei wesentlich höher sein, da das Risiko erhöht ist. Das Gesetz schreibt eine Deckungssumme von mindestens 120 Millionen Euro vor.

Was allerdings keiner separaten Absicherung bedarf, ist das Mischen von Salben für Einzelpersonen. Das fällt nicht unter die Kategorie „Herstellung von Medikamenten“. Dennoch sollten Apotheker dies individuell abklären lassen, um in jedem Fall ausreichend versichert zu sein.

Medikamente in der Apotheke

Abwehr unberechtigter Ansprüche

Nicht alle Schadensersatzansprüche sind berechtigt. Und genau dann ist die Haftpflichtversicherung Gold wert. Denn sie kann unberechtigte Haftpflichtansprüche abwehren.

Eine gute Versicherung bietet in diesem Fall professionelle, juristische Hilfe. Das schützt Apotheker davor, zu Unrecht eingeforderten Schadensersatz zu zahlen. Daher sollten sie im Falle einer Schadensersatzforderung zunächst mit ihrer Versicherung sprechen und niemandem eine Zahlung zusichern.

Risikoanalyse – Welche Risiken birgt der Apothekerberuf?

Vor dem Abschluss einer Berufshaftpflicht sollte immer eine Risikoanalyse durchgeführt werden. Dabei berücksichtigt man:

  • Beratungsfehler oder unterlassene Beratung
  • Aushändigung falscher Arzneimittel
  • Risiken von Wochenend- und Nachtdiensten
  • Risiken, die aus der Teilnahme an Kongressen entstehen
  • Sachschäden bei der Nutzung fremder Geräte und Apparate
  • Verstöße gegen Datenschutzbestimmungen und andere Gesetze
  • Umweltschäden durch Entsorgung von Abfällen

Ist eine Absicherung von Auslandsschäden notwendig?

Durch Gesetzesänderungen aus dem Jahr 2013 dürfen Rezepte inzwischen auch grenzüberschreitend eingelöst werden. Vor allem in grenznahen Regionen ist also damit zu rechnen, dass Kunden im Nachbarland Rezepte einlösen. Ein Grund dafür können Preisvorteile sein.

Wenn eine Apotheke also grenznah liegt, sollten Apotheker darauf achten, eine Absicherung von Auslandsschäden in die Versicherung aufzunehmen. Auch dann, wenn ein deutscher Apotheker im Ausland eine Tätigkeit aufnehmen möchte, ist eine entsprechende Haftpflichtversicherung nötig. [1] Andere Apotheken können unter Umständen darauf verzichten.

Was macht eine gute Berufshaftpflicht für Apotheker aus?

Eine gute Berufshaftpflichtversicherung richtet sich immer nach den individuellen Anforderungen des Versicherungsnehmers. Der Versicherungsschutz ist somit auf die Risiken des Berufs zugeschnitten. Je nach Tätigkeit können andere Schäden entstehen.

Daher sollten sich Apotheker eingehend beraten lassen. Es ist wichtig, dass sie alle möglichen Folgen ihrer Beratung in der Apotheke abwägen. Denn jede Aussage in der Apotheke kann die Gesundheit eines Kunden beeinträchtigen.

Eine gute Berufshaftpflichtversicherung geht zudem mit einer Betriebshaftpflichtversicherung einher. Die Betriebshaftpflicht umfasst die Betriebsrisiken, die in jedem Handelsunternehmen auftreten können:

  • Durch Unachtsamkeit des Apothekers oder eines Mitarbeiters wird die gemietete Ladentheke beschädigt.
  • Der Boden ist frisch gewischt und ein Kunde rutscht darauf aus. Es entsteht ein Personenschaden.

Durch die Kombination beider Versicherungen gibt es keine gefährlichen Deckungslücken mehr.

Um die perfekte Berufshaftpflichtversicherung zu finden, sollten Apotheker einen Vergleich anstellen. Nur so können sie das Versicherungsmodell finden, das ihren individuellen Ansprüchen entspricht. Dabei sollte man immer die individuellen Haftungsrisiken im Blick behalten.

Was kostet eine Berufshaftpflichtversicherung für Apotheker?

Da jede Apotheke ganz individuell ist, kann man auch nicht pauschal sagen, wie viel eine Berufshaftpflichtversicherung für Apotheker kostet. Einige mischen ihre Medikamente und Salben selbst. Andere verkaufen lediglich fertige Produkte.

Einige Apotheken sind sehr groß, andere sind klein und haben auch nur wenig Apothekeneinrichtung. Auch die Anzahl der Mitarbeiter spielt als Kostenfaktor eine Rolle. Und die Frage, ob Notdienste geleistet werden oder nicht, spielt eine Rolle bei der Berufshaftpflichtversicherung für Apotheker.

Auch die Deckungssumme ist relevant. Grundsätzlich gilt: Bei einer sehr hohen Deckungssumme sind größere finanzielle Risiken abgedeckt, doch der Versicherungsbeitrag steigt. Somit sollte jeder Apotheker hier für sich abwägen, was besser zu ihm passt.

Allgemein lässt sich sagen, dass eine Berufshaftpflichtversicherung für Apotheker zwischen 200 und 4.000 Euro jährlich kostet. Wichtig ist aber immer die individuelle Beratung, dass auch wirklich alle Risiken abgedeckt sind.

Wann zahlt eine Berufshaftpflicht nicht?

Ganz allgemein gilt: Eine Berufshaftpflichtversicherung zahlt in solchen Fällen nicht, in denen vorsätzlich ein Schaden herbeigeführt wurde. Das bedeutet, dass jemand wissentlich oder willentlich einen Schaden verursacht hat.

Bei Vorsatz gilt also auch in der Apotheke: Der Apotheker haftet mit seinem gesamten Vermögen. Solche Fälle gab es in Deutschland bereits. [2]

Welchen Versicherungsschutz brauchen Apotheker noch?

Mit einer Berufshaftpflicht ist es auch in der Apotheke nicht getan – genauso wie bei anderen Berufen. Ein Apothekenleiter sollte sich noch um weitere Versicherungen bemühen. Dazu zählen:

Fazit: So sinnvoll ist eine Berufshaftpflicht für Apotheker

Eine Berufshaftpflicht für Apotheker ist eine der wichtigsten Versicherungen, die Apothekenleiter abschließen sollten. Immerhin birgt der Beruf einige Risiken. Es kann zu Personen-, Sach- oder Vermögensschäden kommen.

Diese können einem Apotheker die Existenz kosten. Immerhin haftet er unbeschränkt mit seinem privaten Vermögen. Schon allein deshalb ist die Berufshaftpflichtversicherung für Apotheker gemäß dem Gesetz verpflichtend.

Kundenstimmen

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Linda Krämer
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Claus Clemens
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Transparente Beratung auch mal zu flexiblen Zeiten. Bei Unklarheiten im Schadensfall immer unterstützend zur Seite.
Alisa Redlich
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