Private Kranken­versicherung für Ärzte

Die private Krankenversicherung bietet ihren Kunden viele Zusatzleistungen, die von den gesetzlichen Krankenkassen gar nicht oder nur in begrenztem Umfang übernommen werden.

Ärzte haben oft die freie Auswahl, ob sie sich gesetzlich oder privat versichern lassen möchten. Das Wahlrecht hängt ab vom Berufsstatus und dem Einkommen. Ärzte profitieren in der PKV grundsätzlich von günstigeren Tarifen als andere Berufsgruppen.

In diesem Beitrag sehen wir uns die private Krankenversicherung für Ärzte an. Wir beleuchten die Vorteile, die eine PKV für Ärzte und Ärztinnen haben kann, wann ein Wechsel in die PKV Sinn ergibt und wann Ärzte mit einem Wechsel lieber abwarten sollten.

Private Kranken­versicherung für Ärzte

Inhalt dieser Seite

Das Wichtigste in Kürze

  • Ärzte, Mediziner und Medizinstudenten profitieren von günstigen Gruppentarifen in der privaten Krankenversicherung
  • Statistisch gesehen achten Ärzte mehr auf ihre Gesundheit als andere Berufsgruppen, daher sind die Versicherungsbedingungen oft besser und die Beiträge günstiger
  • Mediziner und Medizinstudenten können sich für weniger als 180 EUR pro Monat versichern lassen
  • Abhängig vom Berufsstatus gibt es unterschiedliche Konditionen und Wahlmöglichkeiten zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung
  • Vor dem Beitritt in die PKV lohnt sich ein Vergleich zwischen den einzelnen Tarifen sowie die Berücksichtigung der privaten und beruflichen Situation

Allgemeine Informationen zur privaten Krankenversicherung

Die private Krankenversicherung (GKV) bildet zusammen mit der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) das Versorgungssystem für die Krankenpflichtversicherung in Deutschland.

Während die gesetzliche Krankenversicherung einen umfangreichen Basisschutz für ihre Mitglieder bietet, profitieren Kunden in der PKV von vielen Komfortleistungen, wie Zahnersatz, die Erstattung von Naturheilmethoden sowie Chefarztbehandlung.

Während die Absicherung für viele Berufsgruppen in der PKV vergleichsweise teuer sein kann, gibt es für Mediziner Ärztetarife, über die sie sich in der privaten Krankenversicherung günstig versichern lassen können.

Ist die PKV für Ärzte sinnvoll?

Aufgrund der günstigen Ärztetarife ist die private Krankenversicherung für Humanmediziner und Tierärzte oft die günstigere und leistungsstärkere Option. Bei einem Wechsel sollten Ärzte nicht nur ihren Berufsstatus, sondern auch ihre familiäre Situation berücksichtigen.

Humanmediziner und Ärzte aus anderen Bereichen kennen nicht nur die Vorteile einer privaten Krankenversicherung aus ihrem Berufsalltag, sondern sind sich allgemein der negativen Folgen eines ungesunden Lebensstils bewusst.

Ärzte führen als Berufsgruppe daher im Durchschnitt einen gesünderen Lebensstil als die meisten anderen Menschen. Versicherer belohnen das mit geringeren Kosten für die private Krankenversicherung.

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Welche Besonderheiten gibt es für Ärzte in der PKV?

Ärzte können Kosten für ihre Krankenversicherung einsparen, indem sie Gruppentarife nutzen. Durch diese Spezialtarife sind die Beiträge für Versicherungsnehmer aus der Medizin im Durchschnittlich deutlich günstiger und das Preis-Leistungs-Verhältnis besser.

Nicht nur niedergelassene Ärzte kommen in den Genuss dieser günstigen Vertragsbedingungen. Auch angestellte und verbeamtete Ärzte bezahlen für ihre private Krankenversicherung deutlich günstigere Prämien als Versicherungsnehmer aus anderen Branchen.

Der Eintritt in die PKV und die damit verbundenen Bedingungen sind abhängig vom Berufsstatus des Versicherungsnehmers. Für angestellte Ärzte gelten andere Bedingungen als für verbeamtete oder niedergelassene Ärzte.

Bei der Beitragskalkulation sollten Versicherungsnehmer nicht nur ihre berufliche, sondern auch ihre private Perspektive berücksichtigen. Bei der Wahl zwischen GKV und PKV spielt also auch die Familienplanung eine wichtige Rolle.

In den folgenden Abschnitten sehen wir uns die Besonderheiten für die einzelnen Berufsgruppen innerhalb der Medizin vor und zeigen auf, in welchem Umfang diese Personen von Ärztetarifen profitieren können.

Angestellte Ärzte

Für Angestellte Ärzte gelten grundsätzlich dieselben Bedingungen wie für die meisten anderen Angestellten in Deutschland.

Angestellte Ärzte, die mit ihrem Gehalt die Versicherungspflichtgrenze (auch Jahresarbeitsentgeltgrenze) von derzeit 66.600 EUR pro Jahr überschreiten, haben ein Wahlrecht zwischen der GKV und der PKV. Unterhalb dieser Grenze müssen sie sich gesetzlich versichern lassen.

Angestellte Mediziner mit Wahlrecht haben natürlich auch die Möglichkeit sich weiter gesetzlich versichern zu lassen. Grundsätzlich müssen sie jedoch den Höchstbeitrag bezahlen. Dieser liegt oft mehrere hundert Euro über dem Versicherungsbeitrag einer privaten Versicherung.

Niedergelassene Ärzte

Niedergelassene Ärzte sind prinzipiell den Selbstständigen gleichzusetzen.

Wie Selbstständige aus anderen Branchen haben auch sie ein Wahlrecht zwischen PKV und GKV. Ob die PKV tatsächlich Sinn ergibt, sollten niedergelassene Ärzte allerdings anhand verschiedener Kriterien überprüfen.

Da Krankenversicherer einem niedergelassenen Arzt viel Erfahrung und Fachkenntnis unterstellen, stellen sie für diese Personengruppe Spezialtarife bereit, mit denen sie sich zu vergleichsweise günstigen Vertragsbedingungen versichern lassen können.

Ein privater Tarif ist für niedergelassene Ärzte oftmals so attraktiv und kostengünstig, dass der Beitritt in die PKV für diese Personengruppe fast immer sinnvoller ist als die Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Krankenkasse.

Ausnahmen bestehen für ältere Ärzte oder für Personen mit großen Familien, mit der die kostenlose Familienversicherung der GKV die Beiträge abfedern kann.

Um nicht auf die Komfortleistungen der privaten Krankenversicherer zu verzichten, ist in einer solchen Konstellation der Abschluss einer Krankenzusatzversicherung [1] sinnvoll.

Verbeamtete Ärzte

Für verbeamtete Ärzte gelten größtenteils dieselben Bedingungen wie für andere Personengruppen im Staatsdienst. Amtsärzte sind beihilfeberechtigt und erhalten spezielle Beihilfeergänzungstarife, sofern sämtliche Kosten abgedeckt werden sollen.

Ärzte, die im Staatsdienst tätig sind, erhalten je nach Familienstatus eine Beihilfe in Höhe von bis zu 80 Prozent. Grundsätzlich gilt: Je mehr Beihilfe sie zu ihrer privaten Krankenversicherung bekommen, desto höher ist die Beitragsentlastung.

Ansonsten gelten für Amtsärzte im Laufe ihres Berufslebens und nach Pensionierung dieselben Bedingungen wie für andere Beamten.

So können sie gerade in späteren Lebensjahren im Vergleich zu anderen Personengruppen einen großen Teil der Beiträge einsparen, da sich der Dienstherr auch nach Ende des aktiven Berufslebens an den Beiträgen beteiligt.

PKV für Zahnärzte

Zahnärzte haben in der Regel ein so hohes Einkommen, dass die private Krankenversicherung fast immer das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten hat. Auch für Zahnärzte gibt es von vielen Versicherungen einen rabattierten Versicherungsschutz.

Da Zahnärzte in den meisten Fällen auf selbstständiger Basis arbeiten, haben sie ein Wahlrecht zwischen GKV und PKV. Bis auf die kostenlose Familienversicherung gibt es nur wenige Argumente, die für einen Versicherungsschutz in den gesetzlichen Krankenkassen sprechen.

Medizinstudierende

Medizinstudenten haben während ihres Studiums die Wahl zwischen einer Versicherung in der GKV und der PKV. Bis zum 25. Lebensjahr ist eine Absicherung im Rahmen der Familienversicherung der Eltern möglich, sofern die Eltern gesetzlich versichert sind.

Da Versicherer einen Medizinstudenten als potenziellen Versicherungskunden mit geringem Risiko bewerten, gibt es bereits im Studium die Möglichkeit zu günstigen Konditionen in die private Krankenversicherung zu wechseln.

Studenten können während ihres Studiums ihren Gesundheitsstatus „festschreiben“ lassen und später als Grundlage für den Eintritt in die private Krankenversicherung zu nutzen.

Das hat den Vorteil, dass sie sich die Versicherung zu günstigen Konditionen sichern und später nicht erneut einer Gesundheitsprüfung stellen müssen.

Apotheker und weitere Personengruppen

Wie niedergelassene Ärzte und Zahnärzte sind auch Apotheker selbstständig tätig und haben statistisch gesehen, ein geringeres Risiko im Laufe ihres Lebens hohe Kosten für den Versicherer zu verursachen.

Mehr zu den Spezialtarifen für Mediziner und ähnlichen Berufsgruppen finden sich auf der Webseite des Marburger Bunds [2].

Private Krankenversicherung für Ärzte – welche Rolle spielt die familiäre Situation?

Der Eintritt in die PKV ist für Ärzte oft, aber nicht immer die richtige Wahl. Wer bspw. Nachwuchs erwartet oder die weitere Familienplanung abwarten möchte, sollte auf den Schritt in die PKV zunächst verzichten oder sich zumindest persönlich beraten lassen.

Auch wenn die PKV mit Top-Leistungen überzeugt, gibt es einzelne Teilbereiche, in denen die GKV ihre Stärken hat.

Zum Beispiel sind die Leistungen rund um die Psychotherapie in vielen Tarifen der Privatversicherung gedeckelt oder nur mit Selbstbeteiligung möglich. Im Vergleich dazu erstattet die GKV die Kosten für eine Behandlung, solange diese medizinisch notwendig ist.

Ähnliche Bedingungen gelten bei Akupunktur: In den Genuss von Premium-Leistungen kommen Privatversicherte hier nur mit den höherwertigen Tarifen.

Im Vergleich dazu übernimmt die GKV bei einzelnen Krankheiten wie bei Erkrankungen der Lendenwirbelsäule die Kosten für entsprechende Naturheilmethoden.

Wenn es um den passenden Versicherungsschutz geht, sollten Ärzte sorgfältig abwägen und bei der Entscheidungsfindung nicht nur die berufliche, sondern auch die familiäre Situation sowie die einzelnen Leistungsbausteine berücksichtigen.

Welche Leistungen bekommen Ärzte in der PKV?

Ärzte profitieren im speziellen Ärztetarif von umfassenden Leistungen, die über den gewöhnlichen Versicherungsschutz für andere Berufsgruppen oft deutlich hinausgehen. Dazu zählen umfassende Erstattungen bei Zahnersatz und Alternativen Heilmethoden.

Zu den Leistungen im Einzelnen zählen die folgenden Punkte:

  • Vollumfängliche Kostenerstattung von ambulanten und stationären Aufenthalten auf dem Niveau der gesetzlichen Krankenversicherung
  • Je nach Tarif bis zu 100 Prozent Kostenübernahme bei Zahnbehandlungen
  • Umfassender Versicherungsschutz im Ausland zwischen 1 und 12 Monate
  • Teilweise oder vollständige Übernahme von Alternativen Heilmethoden
  • Sondertarife für Studenten der Human- und Tiermedizin
  • Praktizierende Ärzte erhalten spezielle Gruppentarife
  • Option auf Wechsel der Tarife ohne zusätzliche Gesundheitsprüfung
  • Umfangreiche Zusatzbausteine mit weiteren Leistungen rund um die Pflegeversicherung und Beitragssenkung
  • Krankentagegeld

Mit welchen Kosten müssen Ärzte in der PKV rechnen?

Im Durchschnitt liegen die Kosten für eine Absicherung in der PKV für Ärzte zwischen 260 und 550 EUR im Monat, abhängig vom Lebensalter, den Vorerkrankungen und weiteren Faktoren. Junge Medizinstudenten zahlen mit Beiträgen ab 120 EUR noch weniger.

Bei der Beitragsberechnung spielt nicht nur die Gesundheit des Versicherungsnehmers, sondern auch der Umfang der medizinischen Versorgung im Krankheitsfall sowie die Selbstbeteiligung durch den Versicherungsnehmer eine entscheidende Rolle.

Aus welchen Kriterien setzen sich die Kosten in der PKV zusammen?

Die Kosten für einen PKV-Tarif werden aus dem Gesundheitszustand sowie dem Lebensalter des Versicherten berechnet. Dazu kommt es auf die Leistungsstärke des Tarifs, den Bedarf des Versicherungsnehmers sowie die Höhe der Selbstbeteiligung an. Im Laufe des Lebens steigen die Beiträge.

Lebensalter und Vorerkrankungen

Im Vergleich zur GKV sind das Lebensalter und die Vorerkrankungen wichtige Kriterien beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung.

Berechnungsgrundlage bilden die Fragen in der Gesundheitsprüfung, die sich auf einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren vor Vertragsabschluss beziehen.

Im Rahmen dieser Prüfung muss der Antragsteller Fragen rund um bisherige akute und chronische Erkrankungen sowie ambulante und stationäre Behandlungen wahrheitsgemäß beantworten [3].

Krankentagegeld

Der Umfang des Krankentagegelds ist ein wichtiges Kriterium beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung. Gerade für niedergelassene Ärzte kann ein Krankentagegeld die Existenz sichern.

Je höher das Krankentagegeld und je früher der Versicherer mit der Auszahlung beginnt, desto höher fallen die Beiträge für die private Krankenversicherung aus.

Ob sich ein Krankentagegeld für einen angestellten Arzt lohnt, hängt ab von den Bedingungen, die arbeitsvertraglich bei Krankheit geregelt sind.

Oftmals sind angestellte Ärzte in einen funktionierenden Betrieb eingebunden, sodass auch langfristige Ausfälle durch den Arbeitgeber aufgefangen werden können.

Selbstbeteiligung

Der Umfang der Selbstbeteiligung kann sich enorm auf die Höhe der Beiträge auswirken. Je höher die Selbstbeteiligung durch den Versicherungsnehmer, desto günstiger fallen die Prämien aus.

Gerade für junge Versicherungsnehmer kann eine hohe Selbstbeteiligung Sinn ergeben, da sie die Versicherung nur in geringem Umfang in Anspruch nehmen.

Für spätere Versicherungsjahre sollten Ärzte allerdings beachten, dass mehr medizinische Behandlungen notwendig werden und somit der Selbstbehalt häufiger durch den Versicherten aufgefüllt werden muss.

Hinzu kommt, dass bei einem Wechsel zwischen einem Tarif mit Selbstbeteiligung und einem Tarif mit weniger oder gar keinem Selbstbehalt in bestimmten Fällen eine erneute Gesundheitsprüfung erforderlich ist.

Was müssen Ärzte bei einem PKV Vergleich beachten?

Ärzte sollten bei einem geplanten Eintritt in die PKV nicht nur ihre berufliche, sondern auch ihre familiäre Situation berücksichtigen. Ebenso sollten sie die potenzielle Beitragsentwicklung im Blick haben, die in der PKV im Alter stärker ins Gewicht fällt als in der GKV.

Ein PKV Vergleich bietet Ärzten in wenigen Minuten einen Überblick über die besten Tarife, die in ihre aktuelle Lebenssituation passen.

Beim Überblick über die einzelnen Leistungsbestandteile von Anbietern wie Axa, Allianz und Co., geht es nicht nur darum, auf den Euro-Betrag unter dem Strich zu achten, sondern auch die einzelnen Leistungsbestandteile zu bewerten.

Hierbei sollten Versicherungsnehmer sorgfältig abwägen, welche Leistungen sie tatsächlich benötigen.

Einem Arzt mit Behandlungsschwerpunkt Akupunktur, wird es wahrscheinlich wichtig sein, dass diese alternative Heilmethode auch in seinem persönlichen Versicherungsschutz enthalten ist.

Ärzte, die keinen großen Wert auf diese Form der Heilmethoden legen, können im Tarif des Versicherers diese Option abwählen oder zu einer Selbstbeteiligung vereinbaren und sparen im besten Fall noch einen Teil der Beiträge.

Wie einfach ist die Rückkehr in die GKV für privat versicherte Ärzte?

Wie für alle anderen Berufsgruppen ist auch für privat versicherte Ärzte der Wechsel von der PKV zur GKV kompliziert. Bis 55 Jahren ist eine Rückkehr zu erschwerten Bedingungen möglich, bspw. durch eine Festanstellung mit geringem Gehalt. Danach ist eine Rückkehr nahezu ausgeschlossen.

Der Gesetzgeber erschwert dem Versicherungsnehmer die Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung, um das Sozialsystem zu schützen.

Im Gegensatz zum privatwirtschaftlichen System der privaten Versicherer basiert das Versorgungssystem der Krankenkassen auf Solidarität: Junge Versicherungsnehmer zahlen relativ hohe Beiträge, profitieren dafür aber im Rentenalter oft von geringen Kosten.

Für angestellte Ärzte ist eine Rückkehr nur dann möglich, wenn sie mit ihren Einkommen unter die Jahresarbeitsentgeltgrenze fallen.

Für niedergelassene Mediziner und Apotheker ist ein Wechsel nur dann möglich, wenn sie sich zu einem geringen Einkommen fest anstellen lassen, was in der Praxis nur selten vorkommt.

Im Rentenalter ist eine Absicherung in der GKV für bisher privat Versicherte nur unter bestimmten Bedingungen, bspw. über die Familienversicherung des Ehepartners möglich.

Mehr Informationen zur Krankenversicherung im Alter findet sich in diesem Beitrag [4] der Verbraucherzentrale Bundesverband.

Private Krankenversicherung – was gibt es für Ärzte sonst noch zu beachten?

Vor Eintritt in die PKV sollten gerade junge Interessenten eine Anwartschaftsversicherung nutzen, um sich für die Zukunft günstige Beitragskonditionen zu sichern. Gleichzeitig sollten Antragsteller auch die Beitragsentwicklung im Laufe ihres Lebens berücksichtigen.

Anwartschaftsversicherung

Versicherungsnehmer können sich mit dieser Zusatzversicherung günstige Vertragsbedingungen in jungen Jahren sichern. Diese Option sollten Medizinstudenten in Erwägung ziehen, denn mit jedem Lebensjahr steigen die durchschnittlichen Zahlungen für die PKV.

Mit einer Anwartschaft können Antragsteller sich bspw. mit 30 Jahren eine private Krankenversicherung zu den Bedingungen sichern, die zum Abschluss der Versicherung mit Anfang 20 gegeben waren.

Beitragsentwicklung

Trotz aller günstigen Rabatte und Gruppentarife geht die ungeliebte Beitragssteigerung auch an Medizinern nicht spurlos vorbei. Gerade für Versicherungsnehmer, die sich in jungen Jahren privat oft günstiger versichern lassen können, sollten diesen Aspekt im Auge behalten.

Bei der Beitragsentwicklung orientieren sich Privatversicherer – anders als die gesetzlichen Krankenversicherungen – an der statistischen Wahrscheinlichkeit, dass zukünftig medizinische Behandlungen und steigende Behandlungskosten fällig werden.

Glücklicherweise können Versicherungsnehmer auch in der privaten Krankenversicherung für Ärzte einiges dafür tun, um den steigenden Beiträgen entgegenzuwirken.

Folgende Maßnahmen helfen dabei, steigende Zahlungen im Laufe der Berufsjahre und im Rentenalter abzufedern:

  • Abschluss von Zusatzversicherungen
  • Staatliche Zuschüsse aus der Rentenversicherung für Versicherungsnehmer mit bestehendem Anspruch
  • Persönliche finanzielle Rücklagen für das Rentenalter
  • Altersrückstellungen
  • Wegfall des 10%-Zuschlags ab dem 61. Lebensjahr
  • Zusatzversicherungen wie die private Rentenversicherung [5]

Fazit

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die private Krankenversicherung für Ärzte eine Reihe von Vorteilen bietet. Junge Mediziner und Studenten können eine Anwartschaft nutzen, um günstige Beitragskonditionen für die Zukunft „einzufrieren“.

Niedergelassene Ärzte und Apotheker nutzen günstige Gruppentarife, während Amtsärzte auf die Beihilfen von ihrem Dienstherrn zurückgreifen können.

Bei einem Wechsel in die PKV sollten Mediziner und Apotheker nicht nur den Ärztetarif und dessen Vertragskonditionen, sondern auch ihre Familiensituation sowie die persönliche und berufliche Planung berücksichtigen.

Der Wechsel von der privaten Krankenversicherung zurück in eine gesetzliche Krankenkasse ist kompliziert und nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Damit ist der Beitritt in die PKV oft eine Entscheidung mit Auswirkungen auf das ganze Leben.

Quellen

[1] https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/krankenversicherung/zusatzversicherungen-zur-gesetzlichen-krankenversicherung-10425

Beitrag der Verbraucherzentrale Bundesverband zur Krankenzusatzversicherung

[2] https://www.marburger-bund.de/

Webseite des Marburger Bunds mit weiterführenden Informationen für Ärzte und speziellen Versicherungsbedingungen.

[3] https://www.anwalt.de/rechtstipps/anzeigepflichtverletzung-falschbeantwortung-von-gesundheitsfragen-gegenueber-der-privaten-krankenversicherung_068814.html

Beitrag von anwalt.de über die wahrheitsgemäße Beantwortung von Gesundheitsfragen und die Konsequenzen bei falschen Angaben.

[4] https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/krankenversicherung/krankenversicherung-der-rentner-so-versichern-sie-sich-im-ruhestand-13871

Beitrag von der Verbraucherzentrale Bundesverband über die Krankenversicherung im Alter.

[5] https://www.bafin.de/DE/Verbraucher/Versicherung/Produkte/Rentenversicherung/renten_node.html

Beitrag der BaFin über die private Altersvorsorge.

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