Private Krankenversicherung für Selbstständige
Die private Krankenversicherung ist eine von zwei Versorgungssystemen der deutschen Krankenversicherung. Sie ist bekannt für ihre Komfortleistungen und bietet für Beamte, Angestellte mit hohem Einkommen sowie für Selbstständige einen umfassenden Versicherungsschutz.
Selbstständige erhalten im Gegensatz zu Beamten und Angestellten keine Zuschüsse zu den Beiträgen und den Behandlungskosten. Das bedeutet, dass sie die gesamten Versicherungsprämien aus eigener Tasche bezahlen müssen.
In diesem Artikel sehen wir uns die Vorteile für Selbstständige in der privaten Krankenversicherung an, wie sich die Zutrittsvoraussetzungen von anderen Berufsgruppen unterscheiden und wie ein Wechsel zwischen den beiden Versicherungssystemen aussehen kann.
Inhalt dieser Seite
Das Wichtigste in Kürze
- Selbstständige können unabhängig von ihrem Einkommen in die private Krankenversicherung wechseln
- Für Unternehmer und Freiberufler gibt es gute Tarife mit Komfortleistungen wie Zahnersatz und Psychotherapie ab 330 EUR im Monat
- Die private Krankenversicherung ist gerade für junge Selbstständige in der Regel günstiger und bietet mehr Leistung als die gesetzliche Versicherung
- Da der Tarifwechsel und der Wechsel zwischen GKV und PKV kompliziert ist und mit dem Alter schwieriger wird, sollten Selbstständige bei der Entscheidung für die PKV langfristig planen
- Die Krankenzusatzversicherung bietet Kassenmitgliedern einen Schutz auf dem Niveau der PKV, ohne dass sie ihren Status als gesetzlich Versicherte aufgeben müssen
Welche Vorteile haben Selbstständige in der privaten Krankenversicherung?
Selbstständige mit überdurchschnittlich hohem Einkommen bezahlen in der PKV oft deutlich günstigere Beiträge als für den gesetzlichen Versicherungsschutz. Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung zählt bei der Beitragskalkulation der Gesundheitszustand des Versicherungsnehmers.
Selbstständige profitieren in der GKV nicht von denselben Vorteilen wie Angestellte oder Beamte: Im Gegensatz zu diesen Berufsgruppen erhalten Selbstständige in der GKV keinerlei Zuschüsse oder Beihilfe, da sie keinen Arbeitgeber haben. Dadurch müssen sie die Versicherungsbeiträge selbst bezahlen.
In der GKV bezahlen gut verdienende Unternehmer den Höchstbeitrag von über 800 EUR. Im Gegensatz dazu gibt es eine gute PKV ab 300 EUR pro Monat. Daher ist die gesetzliche Krankenversicherung für diese Berufsgruppe überwiegend dann zu empfehlen, wenn der Verdienst sehr niedrig ausfällt.
PKV für Selbstständige – was ist der Unterschied zu anderen Berufsgruppen?
Für Selbstständige ist der Einstieg in die private Krankenversicherung denkbar einfach und im Gegensatz zu Angestellten nicht an das Jahresgehalt gebunden. Dafür ist der Schritt zurück in die gesetzliche Krankenversicherung kompliziert und nach dem 55. Lebensjahr mit erheblichem Aufwand verbunden.
Selbstständigen wird vom Gesetzgeber grundsätzlich unterstellt, dass sie über ein überdurchschnittlich hohes Einkommen verfügen.
Während es bspw. für Freiberufler wie Journalisten und Redakteure mit der Künstlersozialkasse günstige Wege der gesetzlichen Krankenversicherung gibt, stehen diese Möglichkeiten einem selbstständigen Unternehmer in der freien Wirtschaft nur selten offen.
Auch die Beihilfe, die es für Beamte gibt oder die Beteiligung durch den Arbeitgeber, wie es für Arbeitnehmer vorgesehen ist, gibt es für selbstständige Unternehmer in dieser Form nicht.
Mit anderen Worten: Der Unternehmer übernimmt die gesamten Versicherungsbeiträge.
Das bedeutet, dass Unternehmer mit niedrigem oder mittlerem Einnahmen verhältnismäßig hohe Beiträge bezahlen müssen.
Freiberufler und Unternehmer mit überdurchschnittlichem oder sehr hohem Einkommen bezahlen in Relation zu ihren Erträgen äußerst geringe Beiträge für ihre Krankenversicherung, erhalten dafür aber beste Leistungen.
Ein weiterer Vorteil: Zwar müssen Versicherungsnehmer die gesamten Beiträge selbst bezahlen, profitieren aber auch allein von allen Vergünstigungen und Beitragsrückerstattungen.
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Unterschiede zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung für Selbstständige
Der markanteste Unterschied zwischen GKV und PKV sind in erster Linie die vertraglich garantierten Leistungen. Eine durchschnittliche PKV ist zudem oft günstiger als die GKV, die sich immer am Einkommen orientiert. Lediglich für große Familien sind die Gesamtkosten pro Familienmitglied in der GKV oft niedriger.
Die folgende Übersicht zeigt, wo die wichtigsten Unterschiede zwischen PKV und GKV für Selbständige liegen:
Leistungen | GKV | PKV |
Beitragskalkulation | Fester Beitrag gemessen am Einkommen des Versicherungsnehmers | Beitragskalkulation auf Basis vom Gesundheitszustand und Vorerkrankungen |
Beitragsentwicklung | Für junge Unternehmer relativ teuer, in späten Jahren günstig im Vergleich zur PKV | Günstig in jungen Jahren, steigende Kosten für ältere Versicherungsnehmer |
Absicherung von Familienmitgliedern | Häufig kostenlos über die Familienversicherung | Keine kostenlose Familienversicherung, dafür günstige Tarife für Kinder und Ehepartner |
Abrechnung | Abrechnung erfolgt zwischen der Krankenkasse und dem Arzt | Der Versicherungsnehmer bezahlt die Rechnung und kann diese zur Erstattung bei seinem Privatversicherer einreichen |
Krankentagegeld | Nicht möglich | Möglich in Premiumtarifen bzw. als Zusatzversicherung |
Was sind die Voraussetzungen für den Eintritt in die PKV?
Selbstständige, die gesetzlich freiwillig versichert sind, können unter Einhaltung der gesetzlichen Fristen [1] direkt in die private Krankenversicherung wechseln, sofern die Zusage eines Anbieters vorliegt. Versicherer können anhand von Alter und Vorerkrankungen einen Antrag ablehnen oder (zu bestimmten Bedingungen) annehmen.
Welche Rolle spielt das Einkommen für Selbstständige in der privaten Krankenversicherung?
Im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung spielt das Einkommen in der privaten Krankenversicherung keine Rolle. Entscheidend ist der Gesundheitszustand des Antragstellers in Form von bestehenden Vorerkrankungen oder stationären und ambulanten Behandlungen der vergangenen Jahre.
Wie wichtig ist der Gesundheitszustand für den Eintritt in die private Krankenversicherung?
Je besser der Gesundheitszustand, desto größer sind die Chancen für eine Vertragsannahme in der PKV. Bei Vorerkrankungen müssen Antragsteller mit Leistungsausschlüssen oder Risikozuschlägen rechnen. Wenn der Versicherer das Risiko zu hoch einschätzt, kann der Antrag ganz abgelehnt werden.
Haben Selbstständige Anspruch auf einen Zutritt in die private Krankenversicherung?
Selbstständige haben nur in besonderen Fällen Anspruch auf Zugang in die private Krankenversicherung, bspw. durch Absicherung im Basistarif, wenn eine anderweitige Versicherung nicht möglich ist. Anspruch auf Premium-Tarife haben Unternehmer – im Vergleich zu anderen Berufsgruppen – nicht.
Können sich Selbstständige auch freiwillig gesetzlich versichern?
Unter bestimmten Bedingungen können sich Selbstständige freiwillig gesetzlich versichern lassen. Das ist bspw. dann der Fall, wenn der Antragsteller eine durchgängige gesetzliche Versicherung in den vergangenen 12 Monaten nachweisen kann oder in den letzten fünf Jahre mindestens 24 Monate gesetzlich versichert war.
Die gesetzliche Krankenversicherung kann für Unternehmer mit geringem Einkommen oder unsicherer Branche und Auftragslage eine sinnvolle Alternative zur PKV sein.
Dabei sollten sie jedoch beachten, dass hier keine Premium-Tarife zur Verfügung stehen, sondern nur die Standardleistungen der GKV.
Was gilt für Personen, die im Nebenberuf selbstständig sind?
Personen, die im Nebenberuf selbstständig sind, müssen sich in der Regel gesetzlich versichern lassen, sofern die Angestelltentätigkeit mehr Arbeitszeit erfordert und ein höheres Einkommen verzeichnet. Wenn das Gehalt die Versicherungspflichtgrenze überschreitet, haben Angestellte die Wahl zwischen PKV und GKV.
Welche Leistungen bietet die private Krankenversicherung für Selbstständige?
In der PKV hängt der Leistungsumfang vom gewählten Tarif ab. Im Premium-Tarif profitieren Versicherungsnehmer von umfangreicher Kostenerstattung für Medikamente, Sehhilfen, alternativen Heilmethoden sowie Wahlleistungen im Krankenhaus und schnelle Terminvergabe bei Fachärzten.
Eine gute private Krankenversicherung bietet Versicherungsnehmern die folgenden Leistungen:
- Freie Arztwahl
- Erstattung der Höchstsätze gemäß der Gebührenverordnung der Ärzte [2]
- Kostenübernahme für Zahnbehandlungen und Zahnersatz
- Wahlleistungen im Krankenhaus (Chefarztbehandlung, Einzelzimmer)
- Krankentagegeld
- Erstattung von Leistungen in der Psychotherapie
- Erstattung alternativer Heilmethoden (z. B. Heilpraktiker und Akupunktur)
- Versicherung im Ausland (auch im außereuropäischen Ausland)
Gibt es in der PKV Rabatte für Existenzgründer?
Existenzgründer haben keinen Anspruch auf Rabatte oder Sondertarife, können ihre Kosten aber mit Beitritt in den Basistarif senken. Darüber hinaus können Versicherungsnehmer durch einen hohen Selbstbehalt und Beitragsrückerstattungen die Gesamtkosten reduzieren.
Im Basistarif sollten Versicherungsnehmer beachten, dass der Wechsel zurück in Premium-Tarife mit einer Gesundheitsprüfung verbunden ist. Für junge Leute und bei wenigen Versicherungsjahren macht der Wechsel oft keinen nennenswerten Unterschied.
Bei fortgeschrittenem Alter können sich die Beiträge durch Risikozuschläge deutlich erhöhen.
Eine erneute Gesundheitsprüfung ist auch dann erforderlich, wenn Versicherungsnehmer ihre Selbstbeteiligung reduzieren, da sie sich damit tariflich verbessern.
Mit welchen Kosten müssen Selbstständige in der privaten Krankenversicherung rechnen?
Versicherungsnehmer im mittleren Alter ohne Vorerkrankungen erhalten schon ab 330 EUR im Monat einen Versicherungsschutz in der PKV. Im Vergleich zu Angestellten mit hohem Gehalt und Beamten, bezahlen Unternehmer in der Regel mehr für ihre private Krankenversicherung.
Privatversicherte können einen Teil der Kosten reduzieren, indem sie die Beitragsrückerstattung nutzen oder einen Tarif mit hohem Selbstbehalt auswählen.
Der Vorteil der privaten Krankenversicherung liegt jedoch in erster Linie in der hohen Leistungsvielfalt. Versicherungsnehmer sollten hier keine Kompromisse eingehen, insbesondere wenn es um Leistungen geht, auf die Unternehmer in ihrer Tätigkeit sehr wahrscheinlich zurückgreifen müssen.
Zu diesen Leistungen zählt bspw. die Erstattung psychologischer Behandlungen, aber auch das Krankentagegeld, das für Selbstständige existenzsichernd sein kann. Mehr zum Krankentagegeld und die Bedeutung für Unternehmer gibt es in den unteren Abschnitten.
Faktor | Einfluss auf Versicherungsbeiträge |
---|---|
Alter | In der Regel steigen die Beiträge mit zunehmendem Alter. |
Gesundheitszustand | Bei bestehenden Gesundheitsproblemen können die Beiträge höher ausfallen. |
Versicherungsumfang | Umfangreichere Leistungen können höhere Beiträge bedeuten. |
Selbstbeteiligung | Eine höhere Selbstbeteiligung kann die Beiträge senken, aber auch höhere Eigenkosten bedeuten. |
Tarifwahl | Unterschiedliche Tarife haben unterschiedliche Beitragsniveaus. |
Welche Faktoren beeinflussen die Höhe der Versicherungsbeiträge für Selbstständige in der PKV?
Bei der Kalkulation der Versicherungsbeiträge sind das Alter des Versicherungsnehmers, die Vorerkrankungen sowie die Höhe des Selbstbehalts entscheidend. Darüber hinaus spielt natürlich auch der Leistungsumfang eine entscheidende Rolle: Ein leistungsstarker Tarif ist teurer als der Basistarif.
Welche Rolle spielt das Alter für Selbstständige in der PKV?
In der privaten Krankenversicherung ist das Gehalt für Unternehmer nicht relevant. Viel wichtiger ist das Alter des Versicherungsnehmers. Demnach bezahlen Jungunternehmer mit Anfang 20 weniger für ihre PKV als Selbstständige mit Mitte 40. Mit zunehmendem Alter steigen die Prämien.
Wie wirkt sich die Leistung auf den PKV-Tarif für Selbstständige aus?
Wie oben erwähnt gehen leistungsstarke Premium-Tarife mehr ins Geld als eine Basisabsicherung, die mit den Leistungen der GKV vergleichbar ist. Je mehr Versicherungsbausteine, desto höher sind die Beiträge. Unternehmer können die Kosten reduzieren, indem sie nicht benötigte Bausteine aus ihrem Tarif streichen.
Um wie viel Prozent steigen die Versicherungsbeiträge pro Jahr?
Unabhängig von den oben genannten Faktoren steigen Versicherungsbeiträge aufgrund von Inflation sowie weiterer wirtschaftlicher und medizinischer Entwicklungen um durchschnittlich 3 Prozent pro Jahr.
Können Kinder und Angehörige über den Tarif des Versicherungsnehmers abgesichert werden?
Im Vergleich zur GKV benötigen Angehörige von privat Versicherten einen eigenen Versicherungsschutz. Eine Familienversicherung ist in der PKV nicht vorgesehen. Vorteilhaft wirkt sich die Versicherung in jungen Jahren aus, denn für junge Kinder fallen oft Beiträge von weniger als 100 EUR pro Monat an.
Können Selbstständige und Freiberufler in die Familienversicherung ihrer Ehepartner?
Selbstständige können nur dann in die Familienversicherung ihrer Ehepartner, wenn der Partner selbst gesetzlich versichert ist und der Unternehmer keine signifikanten Gewinne vorweisen kann, also nicht der Hauptverdiener der Familie ist. Bei finanziell erfolgreichen Unternehmern scheidet diese Option in der Regel aus.
Gibt es steuerliche Vorteile für Selbstständige in der privaten Krankenversicherung?
Privatversicherte können den Basisschutz der privaten Krankenversicherung steuerlich geltend machen. Wahlleistungen wie das Privatzimmer im Krankenhaus oder die Chefarzt-Behandlung können von der Steuer jedoch nicht abgesetzt werden.
Für die steuerlich begünstigte Summe stellt die private Krankenversicherung jedes Jahr eine Steuerbescheinigung aus.
Können Selbstständige zurück in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln?
Der Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenversicherung ist für Selbstständige kompliziert und nach dem 55. Lebensjahr fast immer ausgeschlossen. Der einfachste Weg zurück in die gesetzliche Krankenversicherung führt über eine Festanstellung und die Fortführung der Selbstständigkeit als Nebengeschäft.
Mit einer Festanstellung, Auslandsaufenthalt und ALG I zurück in die GKV
Für Unternehmer mit hohen Einnahmen stellt die Beitragshöhe ihrer PKV meist kein Problem dar. Wichtiger sind die Leistungen der privaten Krankenversicherung. Unternehmer und Freiberufler mit geringeren Überschüssen haben jedoch spätestens ab Mitte 40 mit höheren Kosten zu kämpfen.
In solchen Situationen erscheint der Weg zurück in die gesetzliche Krankenversicherung verlockend. Das ist jedoch nur dann möglich, wenn Unternehmer ihre Selbstständigkeit zum Nebenerwerb werden lassen und eine Festanstellung antreten.
Alternativ ist der Wechsel zurück in die GKV auch dann möglich, wenn Unternehmer Arbeitslosengeld I beantragen. Anspruch auf Arbeitslosengeld I haben jedoch in der Regel nur Arbeitnehmer.
Als letzte Lösung ist der Weg ins europäische Ausland eine Option. Wer sich in einem anderen EU-Land in einem vergleichbaren Versicherungssystem absichern lässt, kann in Deutschland zurück in die GKV.
Mehr dazu und zu den einzelnen Lösungswegen gibt es in diesem Beitrag [3].
Schritt für Schritt in die private Krankenversicherung
Glücklicherweise ist der Zugang zur privaten Krankenversicherung für Unternehmer und Freiberufler recht einfach und im Vergleich zu Arbeitnehmern nicht an ein Mindesteinkommen gebunden.
Die einzelnen Schritte sehen im Detail folgendermaßen aus:
Schritt 1: Informieren Sie sich über die Tarife zur privaten Krankenversicherung für Selbstständige
Schritt 2: Vergleichen Sie die Leistungen mit den Basisleistungen der Krankenkassen und entscheiden Sie, welche Bausteine Sie für Ihren Vertrag nutzen möchten.
Schritt 4: Geben Sie Ihrer Daten ein und lassen Sie möglichst eine anonyme Risikovoranfrage stellen. Mehr dazu in diesem Beitrag [4].
Schritt 5: Warten Sie die Rückmeldung des Versicherers ab und schließen Sie Ihren Wunschtarif ab.
Schritt 6: Falls Sie bisher gesetzlich versichert waren, benachrichtigen Sie die Krankenkasse über den Wechsel. In der Regel müssen Kassenmitglieder hierzu einen Versicherungsnachweis des Privatversicherers einreichen.
Selbstständige in der PKV – was gibt es noch zu beachten?
Selbstständige und Freiberufler sollten die Leistungen zwischen PKV und GKV vergleichen, insbesondere was das Krankentagegeld betrifft. Wer als Selbstständiger in der GKV versichert ist, findet in der Krankenzusatzversicherung meist eine gute Alternative zur PKV und eine Ergänzung zu den gesetzlichen Basisleistungen.
Leistungen zwischen PKV und GKV vergleichen
Selbstständige und Freiberufler sollten beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung in erster Linie auf das Leistungspaket und die Prämien achten. Für junge Versicherungsnehmer ist die PKV oft unschlagbar günstig.
Damit der Unterschied zur GKV in puncto Beitrag und Leistung auch langfristig erhalten bleibt, sollten Freiberufler und Unternehmer bei einem Vergleich auf die folgenden Punkte achten:
- Gibt es unabhängige Testergebnisse von anerkannten Instituten?
- Welche zusätzlichen Leistungen sind im Krankenversicherungstarif enthalten?
- Sind alle essenziellen Basisleistungen abgedeckt?
- Wie einfach ist der Wechsel zu einem anderen Tarif oder einem anderen Versicherer?
Krankentagegeld nicht vergessen
Unternehmer und besonders Freiberufler haben meist nur dann ein Einkommen, wenn sie aktiv Arbeitsergebnisse produzieren. Im Gegensatz zu vielen anderen Berufen können auch kurzfristige Ausfälle von Unternehmern einen ganzen Betrieb lahmlegen.
Gerade bei Kanzleien und anderen Einrichtungen, die sehr stark von einer Person abhängig sind, können durch verpasste Fristen enorme Vermögensschäden entstehen, die wiederum Arbeitsplätze gefährden können.
Mit dem Krankentagegeld der privaten Krankenversicherung erhalten Unternehmer nach kurzer Krankheit eine finanzielle Entschädigung. Gerade bei Betrieben, die sehr stark vom Unternehmer abhängig sind, kann dieses finanzielle Auffangnetz Existenzen sichern.
Langfristig mit der PKV für Selbständige planen
Während andere Berufsgruppen recht flexibel zwischen PKV und GKV entscheiden können, sind Unternehmer und Freiberufler langfristig an die private Krankenversicherung gebunden. Deshalb ist es sinnvoll, folgende Aspekte in der Entscheidung zu berücksichtigen:
Wie groß ist meine Familie und ist die Familienplanung bereits abgeschlossen?
Gerade sehr große Familien können in der gesetzlichen Krankenversicherung durch die Familienversicherung pro Person weniger bezahlen als in der privaten Krankenversicherung. Dabei sollte man jedoch beachten, dass damit auch die Komfortleistungen der PKV wegfallen.
Für Jungunternehmer, bei denen die Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist oder für kleine Familien dürfte das Preis-Leistungs-Verhältnis der PKV die Benefits der gesetzlichen Krankenversicherung deutlich übersteigen.
Kann ich mir die private Krankenversicherung auch in späteren Lebensjahren leisten?
Wenn Unternehmer vor der Wahl zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung stehen, sollten sie die Leistungen der PKV im Blick haben, aber auch die Beitragsentwicklung.
Wirtschaftliche Entwicklungen, die Inflation sowie die statistische Wahrscheinlichkeit hohe Behandlungskosten zu verursachen, sorgen in der privaten Krankenversicherung dafür, dass Versicherte mit 50 Jahren höhere Beiträge bezahlen als mit Mitte 20.
Um diesen Trend abzufedern, können Versicherungsnehmer Altersrückstellungen bilden.
Kann ich mir den Selbstbehalt in späteren Lebensjahren leisten?
Gerade bei jungen Versicherungsnehmern gibt es die Tendenz, einen Tarif mit hohem Selbstbehalt zu wählen. In jungen Jahren ergibt eine solche Entscheidung Sinn, denn schließlich werden die Leistungen nur selten in Anspruch genommen.
Doch selbst wenn nur ein einziger Arztbesuch pro Jahr ansteht, übersteigt die Beitragsrückerstattung oft die Kosten für den einen Arztbesuch. Es kann sich also finanziell lohnen, Kleinbetragsrechnungen beim Versicherer nicht einzureichen und somit den Selbstbehalt und die Kosten einzusparen.
In späteren Lebensjahren kann sich die Situation verändern: Bei zahleichen Arztbesuchen kann es durchaus vorkommen, dass der gesamte Selbstbehalt aufgebraucht wird, insbesondere bei chronischen Krankheiten und zahlreichen Behandlungen.
Unternehmer und Freiberufler sollten sich also bereits in jungen Jahren überlegen, ob sie sich sowohl die Beiträge der Versicherung und den Selbstbehalt leisten können oder ob sie lieber den Selbstbehalt senken sollten.
Wie bereits erwähnt: Eine Tarifverbesserung in späteren Jahren ist oftmals mit einer erneuten Gesundheitsprüfung verbunden, was häufig zu Risikozuschlägen und Beitragserhöhungen führt.
Mehr rechtliche Informationen zu Risikozuschlägen findet sich in diesem Beitrag [5].
Tarif und Kosten regelmäßig überprüfen
Wie bereits erwähnt, steigen im Laufe der Jahre aufgrund verschiedener Faktoren die Beiträge für die private Krankenversicherung. Auf einige dieser Faktoren wie den eigenen Gesundheitszustand hat der Versicherungsnehmer einen gewissen Einfluss.
Dennoch werden die Beiträge auch den wirtschaftlichen Entwicklungen angepasst.
Angesichts dessen halten es Experten für sinnvoll, alle drei bis fünf Jahre den eigenen Tarif zu vergleichen, um herauszufinden, ob sich die Kosten für den bisher genutzten Tarif lohnen.
Beispiel: Wenn ein Unternehmer seit 10 Jahren in der PKV versichert ist, aber noch nie Wahlleistungen in Anspruch genommen hat, sondern nur privat versichert ist, weil der Beitrag erheblich günstiger ist als in der GKV, sollte er trotzdem seinen Tarif auf den Prüfstand stellen.
Denkbar wäre in einer solchen Konstellation der Wechsel in den PKV-Standardtarif. Die Leistungen aus diesem Tarif sind größtenteils vergleichbar mit der Absicherung in den gesetzlichen Krankenkassen. Dieser Tarif steht Unternehmern über 55 Jahren und mindestens zehn Jahren in der PKV offen.
Krankenzusatzversicherung als Alternative
In der gesetzlichen Krankenversicherung bleiben und die Leistungen der privaten Krankenversicherung genießen? Mit der Krankenzusatzversicherung ist das auch für Freiberufler und Unternehmer möglich.
Dabei sollten Unternehmer und Freiberufler jedoch beachten, dass sich auch in der GKV kein Dienstherr oder Arbeitgeber an den Beiträgen beteiligt. Das bedeutet, sie müssen die gesamten Beiträge der gesetzlichen Krankenversicherung und die Beiträge für die Krankenzusatzversicherung aus eigener Tasche bezahlen.
Im direkten Vergleich mit der privaten Krankenversicherung erhalten Versicherungsnehmer dieselben Leistungen, bezahlen aber oft das Doppelte an Beiträgen.
Diese Lösung ist also nur für diejenigen eine echte Alternative, die langfristig in der gesetzlichen Krankenversicherung bleiben möchten oder müssen, aber trotzdem nicht auf die Komfortleistungen der privaten Krankenversicherung verzichten möchten.
Wenn es gar nicht anders geht: Der Notlagen-Tarif
In Deutschland gibt es eine gesetzlich festgelegte Versicherungspflicht in der Krankenversicherung. Gleichzeitig sind Privatversicherer nicht gesetzlich dazu verpflichtet, ihren Kunden zu allen Bedingungen die besten Tarife anbieten zu müssen.
Wenn bei Selbstständigen und Freiberuflern die Auftragslage abflacht, sorgt das für einen klammen Geldbeutel. Um ihren Kunden zumindest eine Basisabsicherung bieten zu können, gibt es bei den Privatversicherern den sogenannten Notlagen-Tarif.
Der Notlagen-Tarif wird automatisch aktiviert, wenn der Versicherungsnehmer mit seinen Beitragszahlungen in erheblichem Maße in Rückstand gerät. Der Tarif bietet Basisleistungen zu reduzierten Beiträgen.
Wahlleistungen und andere Komfort-Module sind in diesem Tarif nicht enthalten. Dieser Tarif ist – wie der Name schon sagt – nur für Notlagen gedacht und soll den Zeitraum überbrücken, bis sich Versicherungsnehmer den regulären Tarif ihrer privaten Krankenversicherung wieder leisten können.
Mehr zum Notlagen-Tarif gibt es in diesem Beitrag [6].
Fazit
Zusammenfassend lässt sich als Fazit festhalten, dass die private Krankenversicherung für Selbstständige gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung zahlreiche finanzielle und leistungsbezogene Benefits zu bieten hat.
Die private Krankenversicherung ist in puncto Gesamtkosten gerade für jüngere Versicherungsnehmer oft günstiger als die GKV. Da Unternehmer die gesamten Kosten für ihre private Krankenversicherung tragen müssen, ist die Höhe der Versicherungsbeiträge entscheidend.
Auch in Bezug auf die Leistung liegen die Stärken ganz klar in der privaten Krankenversicherung. Während die GKV für ihre Kunden nur den gesetzlich erforderlichen Basisschutz zu bieten hat, kommen Unternehmer in der PKV in den Genuss zahlreicher Komfortleistungen.
Vor dem Abschluss einer privaten Krankenversicherung lohnt sich der Tarifvergleich. Mit dem Selbstbehalt und dem Leistungsumfang können Versicherungsnehmer die Beiträge deutlich reduzieren. Für Unternehmer, die gerne gesetzlich versichert bleiben möchten, gibt es die Krankenzusatzversicherung als Alternative.
Personengruppen in der Privaten Krankenversicherung
- Landwirte
- Lehrer
- Manager & Geschäftsführer
- Medizinstudenten
- Paare
- Polizisten
- Polizeianwärter
- Psychotherapeuten
- Rentner
- Richter
- Saisonarbeiter
- Schwangere
- Selbstständige
- Steuerberater
- Soldaten
- Sprachschüler in DE
- Studenten
- Studenten im Ausland
- Studenten über 30
- Öffentlicher Dienst
- Zahnärzte
- Zollanwärter
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