Contractual Trust Arrangement – Treuhandmodell in der betrieblichen Altersversorgung

In den 1990er Jahren gelangte eine einzigartige Form von Treuhandrechtskonstruktionen zur Absicherung von Pensionsverpflichtungen nach Deutschland – die sogenannten Contractual Trust Arrangements (CTA).

Nachdem sie sich im Laufe der Jahre immer weiter etabliert und durchgesetzt haben, werden CTAs heute von Unternehmen aller Ebenen genutzt. Sogar einige DAX-Konzerne setzen sie ein. Auch wenn der Begriff zunächst sehr technisch und abstrakt klingt, sind CTAs im Grunde einfach erklärt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einem Contractual Trust Arrangement (CTA) hat ein Unternehmen die Möglichkeit, seine Pensionsverpflichtungen aus der Unternehmensbilanz auszulagern.
  • Dabei werden vom Arbeitgeber Vermögensmittel an eine Treuhandgesellschaft übertragen – der wirtschaftliche Eigentümer der Pensionen bleibt aber weiterhin der Arbeitgeber.
  • Nicht selten werden CTAs dazu verwendet, die betriebliche Altersvorsorge zu sanieren und zu optimieren.
  • CTAs können dem Unternehmen mehrere Vorteile in Bezug auf die bVA bieten, etwa den Schutz des Vorsorgevermögens im Falle einer Insolvenz (1).
  • Je nach Unternehmensgröße eignen sich entweder Gruppen CTAs oder Einzel CTAs für das jeweilige Unternehmen.

Welche Möglichkeiten gibt ein Contractual Trust Arrangement (CTA) dem Unternehmen?

Ein Contractual Trust Arrangement (CTA) ist ein Treuhandverhältnis, das dem Unternehmen die Möglichkeit gibt, seine Pensionsverpflichtungen mit Vermögenswerten zu unterlegen und gegen eine allfällige Insolvenz zu sichern.

Explizit geht es dabei um Pensionsverpflichtungen, die auf dem Durchführungsweg der Direktzusage zustande kommen. Die CTA ermöglicht deren Auslagerung aus der Bilanz des Unternehmens.

Das CTA Modell ist auch als „Pension Trust“ oder Treuhand Modell bekannt. Dieses ermöglicht es einem Arbeitgeber, die Vorsorge seiner Mitarbeiter an eine unabhängige Treuhandgesellschaft zu übertragen.

Dabei ist es wichtig, dass Arbeitnehmer verstehen: Auch wenn die Kontrolle über das Vermögen nach der Übertragung in den Händen einer eigens gegründeten oder externen Treuhandgesellschaft liegt – letztendlich gehören alle Leistungen den Beschäftigten selbst.

Aus diesem Grund gibt es Ähnlichkeiten zwischen einem herkömmlichen Pensionsfonds und CTA. Außerdem können diese Treuhandgesellschaften verschiedene Formen haben, wie z. B. Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Stiftungen oder eingetragene Vereine.

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Welche Vorteile haben Contractual Trust Arrangements?

Ein Contractual Trust Arrangement hat insbesondere den Vorteil, dass es dem Unternehmen ermöglicht, Pensionsverpflichtungen aus Direktzusagen auszulagern. Dadurch wird die Unternehmensbilanz erheblich verbessert. Der CTA kann neben dem Durchführungsweg des Pensionsfonds in der betrieblichen Altersvorsorge genutzt werden.

Es gibt zudem noch weitere Vorteile, die für Contractual Trust Arrangements sprechen:

  • Verbesserte Bilanz: Durch die Auslagerung von Direktzusagen müssen diese nicht mehr in der Handelsbilanz des Unternehmens ausgewiesen werden. Das kann sich nicht nur positiv auf die Bilanzkennzahlen auswirken, sondern auch auf das Kreditrating eines Unternehmens.
  • Schutz bei Insolvenz: Die Auslagerung des Vermögens führt dazu, dass Gläubiger im Falle einer Insolvenz nicht darauf zurückgreifen können, um die Schulden des Unternehmens zu decken. Die künftigen Renten der Mitarbeiter werden somit sicher ausbezahlt.
  • Mehr Sicherheit: Die Auslagerung der Versorgungsverpflichtungen bieten sowohl Mitarbeitern als auch dem Unternehmen mehr Schutz für die Altersvorsorge.
  • Wechsel der Zusageform: Mit der Auslagerung haben Unternehmen die Möglichkeit, die Zusageform der bAV zu wechseln. Statt reine Leistungszusagen gibt es beitragsorientierte Leistungszusagen oder Beitragszusagen mit Mindestleistung.
  • Weniger Aufwand in der Verwaltung: Durch die Auslagerung der bVA an einen Treuhänder entfällt beim Unternehmen der Aufwand für Kontrolle und Verwaltung des betrieblichen Versorgungswerks.
  • Freiheiten bei der Anlagestrategie: Im Gegensatz zu anderen institutionellen Anlegern haben CTAs weniger Restriktionen – auch bei der Geldanlage. Der Gestaltungsspielraum macht es möglich, dass sogar Investitionen ins eigene Unternehmen möglich sind.

Welche Nachteile haben Contractual Trust Arrangements?

Bei den möglichen Nachteilen sind insbesondere folgende Punkte hervorzuheben:

  • Verringerte Liquidität: Durch den Übertrag von Vermögensmitteln des Unternehmens in eine Treuhandgesellschaft kann sich die Liquidität des Unternehmens verringern.
  • Verpflichtungen: Auch mit einem CTA bleibt die Direktzusagen bestehen. Der Arbeitgeber ist somit dem Arbeitnehmer gegenüber weiterhin verpflichtet. Solange ein Insolvenzfall ausbleibt, ist und bleibt er der alleinige Schuldner.
  • Pensionssicherungsverein: Trotz CTA muss der Arbeitgeber auch weiterhin Pflichtbeiträge an den Pensionssicherungsverein zahlen.

Wann sind Contractual Trust Arrangements sinnvoll?

Es gibt Situationen, in denen das Aufsetzen eines CTA für das Unternehmen besonders sinnvoll (2) ist und ein potentes Hilfsmittel für eine funktionierende bAV sein kann.

Mit dem CTA die betriebliche Altersversorgung sanieren

Mit dem Contractual Trust Arrangement kann ein Unternehmen seine betriebliche Altersvorsorge sanieren. CTAs können beispielsweise auch dann eingesetzt werden, wenn Unternehmen ihre Bilanz verbessern wollen, aber nicht über genügend liquide Mittel für einen Pensionsfonds verfügen.

Von Immobilien und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bis hin zu abgeschriebenen Maschinen – alle Arten von nicht liquiden Vermögenswerten können durch ein CTA übertragen werden, um die Umstrukturierung zu vereinfachen.

Die Investition in CTAs (Contractual Trust Arrangements) wird bei Unternehmen aller Größen immer beliebter. Für kleinere Unternehmen sind eher Gruppen- als Einzelverträge in Betracht zu ziehen, da sie weniger administrativen Aufwand erfordern.

Wenn es an der Zeit ist, die Renten auszuzahlen, fließen die Gelder aus den Konten in der Regel in kapitalmarktnahe Pensionsfonds. Damit wird sichergestellt, dass die Rentenansprüche der Arbeitnehmer vollends erfüllt werden.

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Wie wird ein CTA Treuhand Modell durchgeführt?

Hier siehst du Schritt für Schritt, wie ein CTA durchgeführt wird und was die einzelnen Punkte beinhalten:

  • Vermögen übertragen: Zunächst müssen die Vermögenswerte vom Arbeitgeber (dem Treugeber) auf einen zuverlässigen Versorgungsträger (Treuhänder) übertragen werden. Dabei kann es sich um liquide Mittel wie Bargeld oder Wertpapiere wie Aktien und Anleihen handeln, aber auch um nicht liquide Mittel wie Immobilieninvestitionen oder Forderungen.
  • Vermögenstrennung: Damit wird sichergestellt, dass die übertragenen Vermögenswerte getrennt vom Vermögen des Arbeitgebers sind. Dadurch sind sie unter anderem vor Gläubigern im Falle einer Insolvenz geschützt. Durch den Abschluss eines Treuhandvertrags erhalten Arbeitnehmer einen unabhängigen Anspruch gegenüber dem Treuhänder, falls etwas passiert – nicht nur in Bezug auf die überwiesenen Gelder, sondern auch in Bezug auf das daraus erzielte Einkommen.
  • Die Verwaltungstreuhand definiert die Pflichten des Treuhänders in Bezug auf die übertragenen Vermögenswerte. Sie ermöglicht es den Treuhändern zudem, das Vermögen zu verwalten, zu investieren und gewinnbringend anzulegen, bis der Leistungs- bzw. Versorgungsfall (Alter oder Invalidität) der Arbeitnehmer eintritt und die CTA Pension ausbezahlt werden muss.
  • Die Sicherungstreuhand regelt, dass die Arbeitnehmer auch im Falle einer Insolvenz des Arbeitgebers Zugriff auf ihr Vermögen haben. Diese besondere Art von Vereinbarung tritt in Kraft, falls es zu einem Konkurs kommt, und löst die frühere Treuhandvereinbarung auf.
  • Für den Fall einer Insolvenz gibt es zwei Möglichkeiten, die Rentenansprüche der Beschäftigten abzusichern: durch einen einseitigen Trust oder einen doppelseitigen Trust. Bei der einseitigen Variante ist die Zustimmung der Beschäftigten erforderlich und ihre Ansprüche können an sie als Sicherheit verpfändet werden. Bei der zweiten Variante schließen beide Parteien einen Vertrag mit Drittbegünstigten ab, die Rechte an den so angesparten Vermögenswerten haben.

Was muss beim Contrac­­tual Trust Arrangement beachtet werden?

Beim Treuhand Modell oder CTA müssen – neben den bereits erwähnten Vor- und Nachteilen (3) – auch einige weitere Punkte beachtet werden. Dabei geht es etwa um die Auslagerung der Vermögensmittel sowie den Rahmen, in dem man als Treugeber darüber verfügen kann.

Zu beachten beim Vermögen

Bei vertraglichen Treuhandschaften haben die Treuhänder die Verfügungsgewalt über das betreffende Vermögen. Die Arbeitgeber (Treugeber) können jedoch Anweisungen und Vorgaben machen, solange diese mit dem Zweck des Trusts vereinbar sind. Für weitere Anlageberatung können bei Bedarf auch Dritte wie Finanzberater hinzugezogen werden.

Was in einen Treuhandfonds fließt, kann nicht so schnell wieder herauskommen – es sei denn, einem Arbeitnehmer werden Rentenleistungen geschuldet oder die Gelder wurden falsch zugewiesen. In beiden Fällen kann es zu Rückerstattungen kommen, da die übertragenen Mittel wie eine Versicherung für solche Fälle wirken.

Zu beachten bei den Steuern

Auch wenn es um Steuern geht, sind bei der Einrichtung des Contractual Trust Arrangements einige Punkte zu beachten. Die gute Nachricht ist, dass alle Erträge aus dem Treuhandvermögen und alle damit verbundenen Übertragungen steuerfrei bleiben. Es fällt keine Lohn- oder Mehrwertsteuer an.

Außerdem behält der Arbeitgeber seinen Status als wirtschaftlicher Eigentümer des Vermögens.

  • Wirtschaftlicher Eigentümer des Vermögens beim Treuhänder bleibt der Arbeitgeber. Die Übertragung der Direktzusage hat damit keine Auswirkung auf die Steuern.
  • Einnahmen, die der Treuhänder aus der Geldanlage des Treuhandvermögens erzielt, werden dem Arbeitgeber zugerechnet.
  • Die Übertragung vom Treuhandvermögen hat weder lohnsteuerliche Folgen noch Auswirkungen auf die Umsatz- und Schenkungssteuer.

Was ist der Unterschied zwischen CTAs und Pensions­fonds?

Der Unterschied zwischen einem CTA und einem Pensionsfonds ist, dass das Contractual Trust Arrangement den Durchführungsweg der bVA nicht verändert. Dieser bleibt nach wie vor bei der Direktzusage, nur werden die Vermögensmittel auf einen Treuhänder übertragen. Eine Zustimmung ist daher nicht zwingend nötig.

Contractual Trust Arrangements (CTAs) haben durchaus Ähnlichkeit mit Pensionsfonds, unterscheiden sich aber dennoch grundlegend in ihrer Funktionsweise. Im Gegensatz zu Renten, die als eigener Kanal für betriebliche Pläne strukturiert sind, stellen CTAs Kapital über Treuhandmodelle zur Verfügung – außerdem gibt es Unterschiede beim Arbeitsrecht und den Steuervorschriften, bis hin zu ökonomischen Aspekten wie dem Insolvenzschutz.

Dennoch ist es nicht ungewöhnlich, dass diese beiden Modelle miteinander kombiniert werden. Wenn ein CTA seine Auszahlungsphase erreicht, überträgt er oft Vermögenswerte in einen bestehenden Fonds, der von einem Pensionsplan eingerichtet wurde.

Zusammenfassend betreffen also die Unterschiede zwischen CTAs und Pensionsfonds insbesondere

  • arbeitsrechtliche,
  • steuerrechtliche,
  • aufsichtsrechtliche und
  • ökonomische Aspekte (z.B. Kosten der Insolvenzsicherung).

Das Contractual Trust Arrangement in der betrieblichen Altersvorsorge – das Fazit

Letztendlich ist das Contractual Trust Arrangement ein vielversprechendes Instrument für Unternehmen, ihren Beschäftigten eine valable Altersvorsorge zu bieten. Indem es eine größere Distanz zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in Bezug auf Finanzmanagement und Diversifizierung schafft, bietet das Treuhandmodell zum einen Sicherheit.

Zum anderen bietet es aber auch genügend Autonomie, die hochwertige Rentenpläne und Anlagestrategien benötigen, um wirklich effektiv sein zu können.

Pensionsverpflichtungen durch das CTA erfüllen

Natürlich ist das CTA nicht für jedes Unternehmen das richtige Instrument. Je nach Unternehmensgröße kommen jedoch auch Einzel CTAs oder Gruppen CTAs als sinnvolle Möglichkeit infrage. Das CTA kann durch seine Funktionsweise ein hilfreiches Mittel sein, um bestehende bAV Systeme eines Unternehmens zu optimieren oder gar die Altersversorgung zu sanieren.

Das Contractual Trust Arrangement ist eine vielleicht nicht ganz so typische, aber dennoch praktikable Möglichkeit für den Arbeitnehmer, die Kontrolle über seine eigene finanzielle Sicherheit zu behalten.

Zugleich gibt sie dem Arbeitgeber die Chance, Pensionsverpflichtungen zu erfüllen und dabei sogar die Bilanz des Unternehmens zu verbessern.

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Quellen

  1. Der Versicherungsbote mit einem Beitrag zum Thema Insolvenz und deren Folgen für die bAV: https://www.versicherungsbote.de/id/4901155/Insolvenz-und-deren-Folgen-fur-die-bAV-Handlungsempfehlungen-fur-Arbeitgeber/
  2. Das CTA auf dem Prüfstand – informativer Artikel des Forums für das institutionelle deutsche Pensionswesen: https://www.lbav.de/cta-auf-dem-pruefstand/
  3. Rechtliche Gestaltung von CTAs und Vorteile der Treuhandlösung: https://www.mayerbrown.com/public_docs/v2.pdf

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